Es war offenbar ein zähes Ringen. Ganze Seiten füllen die Kommentare

Es war offenbar ein zähes Ringen. Ganze Seiten füllen die Kommentare der Gemeinderatsfraktionen zum städtischen Leitbild – am 31. Mai soll dieses verabschiedet werden.

Villingen-Schwenningen (cos). Hinter verschlossenen Türen rauchten die Köpfe. Die Ausgangslage war verzwickt: Der Stadt und dem Gemeinderat lagen zwei Gutachten vor – die Strategische Zielplanung der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement, kurz: KGSt, und das vom Hamburger Planungsbüro Urbanista entwickelte Leitbild, eine Art Vision für die Zukunft der Doppelstadt. "Dass es Widersprüche geben kann, war von Anfang an klar, diese sollten im politischen Raum bewertet und einer Entscheidung zugeführt werden", meint Urbanista. Doch die Gemeinderäte saßen damit in der Zwickmühle, denn: was wiegt schwerer – das Einsparpotenzial oder die Vision von VS? In einer Sondersitzung am 31. Mai widmet sich das Gremium der beiden Gutachten. Das städtische Leitbild soll laut Beschlussvorschlag der Verwaltung Stadtverwaltung in der Sitzungsvorlage für die Gemeinderäte an diesem Abend beschlossen und danach veröffentlicht werden, die Sparvorschläge der KGSt will man lediglich zur Kenntnis nehmen. Bevor jedoch das Leitbild als hehres Bild des Villingen-Schwenningens der Zukunft veröffentlicht wird, ist viel Detailarbeit erforderlich gewesen. Eine ganze Reihe von Formulierungen wurde von den Gemeinderäten in mühevoller Detailarbeit zerpflückt – und von Urbanista dann entweder nur zur Kenntnis genommen, weil man "fachlich zu einer anderen Einschätzung" kam, oder tatsächlich angenommen. Für Mitte Juni ist zudem ein Workshop geplant, in dem man die Sparvorschläge für die Haushaltskonsolidierung der KGSt beraten will.