Hier geht’s lang: Stefan Brucher, Gruppenführer bei der Villinger Feuerwehr, zeigt die geänderten Anfahrtswege. Foto: Eich

Einsatzkräfte kommen wegen zahlreicher Behinderungen im Stadtgebiet oftmals nur schwer ins Gerätehaus.

Villingen-Schwenningen - Stau an allen Ecken und Enden: Aufgrund der Baustellen an der Luisenbrücke und der Brückensperrung an der Schwenninger Straße stehen auch Einsatzkräfte vor Problemen. Es macht momentan keinen Spaß, in Villingen Auto zu fahren. Denn zwei Baustellen sorgen in der Innenstadt für ein massives Verkehrschaos. Davon sind aber nicht nur Bus- und Taxifahrer oder die "normalen" Autofahrer betroffen, auch die Freiwillige Feuerwehr hat mit dem Verkehr zu kämpfen. "Unser größtes Problem ist es, dass die Feuerwehrleute nur noch schwer ins Gerätehaus kommen, wenn ein Einsatz ansteht", erklärt Markus Heinzelmann, Gesamtkommandant der Feuerwehr Villingen-Schwenningen.

Denn die vielen Freiwilligen können nicht mit Sondersignal anfahren, sondern weisen lediglich mit einem Dachaufsatz "Feuerwehr im Einsatz" auf ihre dringliche Fahrt hin. Das reicht angesichts der langen Staus aber oftmals nicht – denn nicht alle Autofahrer machen Platz, damit die Wehrleute schnell an den Einsatzfahrzeugen sind, um möglicherweise Leben zu retten. Eine Folge: Es werden momentan mehr Einsatzkräfte als normal alarmiert. "Dadurch erreichen wir mehr Leute, die dann aus verschiedenen Richtungen anfahren können", so Heinzelmann.

Doch damit nicht genug, die Straßensperrungen erfordern auch veränderte Anfahrtswege. Beispielsweise müssen für eine Einsatzfahrt zum Zentralklinikum – wie gestern Morgen beim Fehlalarm der dortigen Brandmeldeanlage der Fall – aufgrund der Brückensperrung Richtung Schwenningen Umwege in Kauf genommen werden.

Damit sich die Feuerwehr darauf einstellen kann, werden die Sperrungen in einem Plan eingezeichnet und im Gerätehaus ausgehängt. "Die Abteilungskommandanten haben die Aufgabe, ihre Kameraden über Baustellen zu informieren", so der doppelstädtische Feuerwehrchef. Er nutzt dabei auch die kurzen Wege zum Bürgeramt – bei der Baustellenplanung wird der Kommandant nicht nur rechtzeitig informiert, sondern zum Teil auch eingebunden.

Weniger Probleme hat die Feuerwehr derweil, wenn sie mit Martinshorn unterwegs ist. "Die meisten Autofahrer sind diszipliniert und machen uns Platz, auch wenn manche verunsichert sind", so Heinzelmann. Trotzdem versucht die Wehr, Engpässe zu vermeiden. "Zwischen 17 und 18 Uhr umfahren wir die Baustelle an der Luisenbrücke", erklärt er und zeigt aber dennoch Verständnis für die erforderlichen Bauarbeiten.