Auf die nächsten 50 Jahre: Der französische Bürgermeister Patrick Genre (links) und Oberbürgermeister Rupert Kubon erneuerten den Partnerschaftsvertrag in einer festlichen Zeremonie. Fotos: M. Zieglwalner Foto: Schwarzwälder-Bote

In Pontarlier werden drei Tagle lang fünf Jahrzehnte deutsch-französischer Städtepartnerschaft gefeiert

Von Martina Zieglwalner

Villingen-Schwenningen /Pontarlier. Ganz im Zeichen Europas und des Zusammenwachsens der Menschen stand das "week-end des jumelages" in Pontarlier.

Im Rahmen dreier Tage voller Begegnungen erneuerten Oberbürgermeister Rupert Kubon und sein Amtskollege Patrick Genre das Band der Städtepartnerschaft. 50 Jahre ist es her, dass der Villinger Oberbürgermeister Severin Kern und Bürgermeister Ernest Besancon aus Pontarlier die Freundschaft im Jura besiegelt hatten. Um das Jubiläum zu feiern und die Kontakte weiter zu vertiefen, machten sich mehr als 100 Menschen aus dem Schwarzwald auf den Weg nach Frankreich.

Dies zeigte einmal mehr, welch vielfältige Verbindungen sich in all den Jahren entwickelt haben. Neben der offiziellen Delegation um Kubon mit Vertretern des Gemeinderats und der Stadtverwaltung zeigten auch die Stadt-und Bürgerwehrmusik Villingen, Vertreter der Anglergesellschaft, des Schwimmclubs, des Roten Kreuzes, der Deutsch-Französischen Gesellschaft oder des Gymnasiums am Romäusring, dass die Verbindung nicht nur auf dem Papier besteht, sondern Menschen aus beiden Ländern sie gestalten.

Und mit von der Partie beim Wochenende der Partnerschaften war ein dritter Partner: Zarautz aus dem spanischen Baskenland, mit dem Pontarlier seit 20 Jahren verbunden ist. Bei herrlichem Sonnenschein und einem tollen Programm entwickelten sich die drei gemeinsamen Tage zu einem Zusammentreffen der Kulturen, gerade auch im Europäischen Dorf beim Rathaus, in dem sich die Partnerstädte präsentierten.

Neben den Gästen aus den Gemeinden Yverdon-les-Bains, Val de Travers und Cesky Brod, zu denen Pontarlier ebenfalls Beziehungen pflegt, stellten auch einheimische Vereine und Schulen die verschiedenen Länder dar, so dass den ganzen Tag über ein buntes Treiben mit Musik und Tänzen herrschte, natürlich gab es auch passende Kostproben.

Dass sie dieser grenzüberschreitenden Freundschaft gerade im vereinten Europa eine große Rolle zuschreiben, betonten Kubon und Genre ein ums andere Mal und stellten den Stellenwert des Austauschs von jungen Menschen heraus. Es seien solche Freundschaften zwischen Pontarlier, Villingen und Zarautz, die Europa überhaupt erst auf den Weg gebracht hätten, erklärte der französische Bürgermeister beim Festakt. Diese Beziehung gelte es mit Leidenschaft zu pflegen und ihr neue Impulse zu geben, um sie die nächsten 50 Jahre weiterzuentwickeln.

Nur wenige Städte seien so lange verbunden wie Pontarlier und Villingen, freute sich Kubon. Dies sei ein wichtiger Beitrag zum Frieden, damals wie heute. Bürger wie politisch Verantwortliche müssten diese Partnerschaft immer wieder mit Leben füllen. "Vive l’amitié entre Villingen et Pontarlier, vive l’amitié franco-allemande" gab er dann die Devise aus.

Dass diese tatsächlich lebt, war das ganze Wochenende über zu spüren. Überall kam es zu herzlichen Begegnungen. Ein musikalisches Zeichen setzten die Sinfonieorchester der beiden Städte mit ihrem gemeinsamen Konzert ebenso wie die Auftritte von Stadt- und Bürgerwehrmusik mit der Harmonie Municipale de Pontarlier.

Gänzlich aus dem Häuschen geriet die Stimmung beim Galaabend, als die französische Kapelle ihre beim Besuch in Villingen entdeckte Leidenschaft für die Fasnet auslebte und mit den Musikern aus dem Schwarzwald spontan die Bühne eroberte. Ob Narromarsch oder Schunkellied, da gingen alle mit, sangen und hakten sich beim Nachbarn ein.