Sieger in der Kategorie Amateur wurden Giacomo Cicciotti und Sandra Zagolin aus Italien mit ihrem Beitrag "Tsaatan – die letzten Rentierherden". Foto: Schindler Foto: Schwarzwälder-Bote

Wettbewerb: Siegerbeiträge beim Medienspektakel international "Blue Genius"

Villingen-Schwenningen. Die Preisverleihung der Siegerfilme beim neunten Internationalen Medienfestival verlief nach dem üblichen Strickmuster – obgleich Michael Hoyer an diesem Abend auch die für viele schwer verdauliche Nachricht öffentlich machte, dass das neunte Internationale Medienfestival das letzte gewesen sei, ein zehntes wird es nicht mehr geben. Ein Raunen ging durch den Saal der Tonhalle, es gab auch Pfiffe.

Viele Besucher, diesmal waren besonders viele beim "Best of" anwesend, wollten es nicht glauben. Einige, die seit Beginn der Festivalreihe im Jahr 2001 dabei waren, gerieten in eine Schockstarre. Andere waren das erste Mal dabei und freuten sich schon auf das zehnte Festival. Die Erinnerung an schöne Jahre bleibt. Villingen-Schwenningen wird aber um ein Magnet mit internationaler Anziehung ärmer.

Bei der Preisverleihung ahnte keiner im Saal, dass es solch eine Kür in der Tonhalle nicht mehr geben wird. Die Liste der Preisträger war recht lang, denn es warteten auch noch einige Sonderpreise auf einige Produzenten. Zunächst wurden Geschichtenerzähler geehrt, die in der Zeitschrift "Fotoforum" eine Bildergeschichte erzählten. Marcus Rietzsch aus Oberkotzau holte mit "Ups" den Jury- und Publikumspreis. Susanne Behr (Düsseldorf) war mit "Interpretation" auch beim Publikum vorn, bei der Jury auf Platz drei.

Dann erfolgten die Siegerehrungen der Beiträge aus den drei Showblocks. Die Sonderpreis-Award der Geschichtenerzähler erhielten im Bereich HDAV-Multi-Display (volle Leinwandgröße) Bernhard van Riel und Jochen Schmidt für ihren Umweltbeitrag "microsectus". Der Publikumspreis ging an den Beitrag "Sophie" von Daniel Pötscher (Ausbildung).

Dann folgten die Preise, die von der dreiköpfigen Jury – Angelique Tracik (Radolfzell), Jürgen Gundelsweiler (München) und Reiner Harscher (Friedrichsdorf) – bewertet wurden.

Der "Blue Genius" bei den Amateuren geht nach Italien an Giacomo Cicciotti und Sandra Zagolin für den Beitrag aus dem hohen Norden "Tsaatan – Die letzten Rentiere". Eine lobende Erwähnung erhielt Ulrich Merz für "Abschied", der auf dem Schwenninger Friedhof spielt. Der Medien-Award in der Kategorie Ausbildung wurde an Xavier Rousselle aus Paris für "Preston" verliehen. Lobende Erwähnungen gab es für die Beiträge "Rap Squad One – Immer wieder" von Andres Hezel. Der Beitrag (Film und Live) spielt in Unterkirnach. Weiter lobend erwähnt wurde "Bewährung" von Feodora Frickert (Hamburg).

Bei den Profis wurde das Festival-Schwerpunktthema Smartphone mit "#selfie" von David Lorenz (Berlin) zum Sieger gekürt.

Eine lobende Erwähnung erhielt "Speechless" von Robin Polak mit der Schauspielerin Heike Makatsch. Damit ist das Medienfestival Geschichte.