Die Autorin Luzi van Gisteren serviert leichten und urkomischen Lesespaß. Nun ist sie zu Gast in Villingen-Schwenningen – einer Stadt, die ihr eine Zeit lang Heimat war. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Signierstunde: Luzi van Gisteren kommt heute nach Villingen / Romane mit Lokalkolorit

Sie ist bekannt für vergnüglichen Lesespaß mit Lokalkolorit. Mit "Die Teufelin und ihr Kuckuck" oder "Lisbeths letztes Bad" beispielsweise serviert die Schriftstellerin Luzi van Gisteren ihren Lesern seit Jahren deftige Unterhaltung in Buchform. Am heutigen Freitag, 16. Juni, ist die Autorin zur Signierstunde in der Buchhandlung Osiander in Villlingen.

Villingen-Schwenningen. Luzi van Gisteren stammt aus der Region und hat eine wichtige Phase ihres Lebens in Villingen-Schwenningen verbracht. Sie ist ein Kind des Hegaus, in Singen am Hohentwiel geboren und aufgewachsen, zog es sie als Studierende nach zwei Semestern in Konstanz zum BWL-Studium an die Berufsakademie (BA) in Villingen-Schwenningen. Von 1993 bis 1996 lebte Luzi van Gisteren in Schwenningen, zuerst in einer alten Stadtvilla im Dachgeschoss, in welchem schon ihre Mutter in den 60er-Jahren während ihrer Ausbildung lebte; "die letzten Semester hatte ich ein Zimmer in der Böblingerstraße in der Nähe zur Akademie gemietet. Die Vermieter waren sehr lieb, und ich erinnere mich gerne daran zurück", erzählt sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Ob auch die netten Vermieter, ein schrulliger Professor an der BA oder die Schwenninger Stadtvilla einen Platz in ihrem Romanen gefunden haben? Gut möglich, denn in ihre Geschichten flechtet die Autorin nicht nur Dialekt im Wortlaut ein, sondern auch viele Protagonisten, die so oder so ähnlich einmal ihren Weg gekreuzt haben.

Die Handlung von "Die Teufelin und ihr Kuckuck" beispielsweise spielt sogar in der Doppelstadt, genauer und rein fiktiv: im hiesigen Rotlicht-Milieu, es geht um Erpressung und Mord. Für den ortskundigen Leser besonders interessant: Immer wieder baut die Storyschreiberin bekannte Orte und Plätze und regionale Besonderheiten von Villingen-Schwenningen und dem Schwarzwald-Baar-Kreis in ihren Roman ein. Gewöhnungsbedürftig im positiven Sinn: Auch die Hauptfiguren sind echte Villingen-Schwenninger, weshalb sich Luzi van Gisteren in Zitaten der hiesigen Mundart und Dialekte bedient.

Und jedes Jahr zur Fastnacht, wenn sie wieder einmal "das Heimweh packt", dann frischt Luzi van Gisteren diese Dialektkenntnis wieder aufs Neue auf. "Das Hotel für 2018 ist sozusagen schon gebucht", erzählt sie und lacht. Villingen-Schwenningen ist "ein Stück Heimat für mich", bekennt die Autorin, die immer wieder überrascht ist vom raschen Wandel in ihrer Stadt. "Als ich letztes Jahr in Schwenningen war, habe ich vieles nicht mehr wiedererkannt – vieles hat sich natürlich verändert."

Sie denke gerne an den Weihnachtsmarkt in Schwenningen zurück, "auf welchem wir bei Sonnenschein in der Mittagspause geschlendert sind. Villingen als alte Zähringerstadt hat ohnehin seinen Charme und die Therme in Bad Dürrheim vermisse ich noch heute". Ganz besonders lebhaft in Erinnerung aber seien ihr die WG- und BAPartys – "wir hatten schon unseren Spaß, auch wenn es recht stressig war", eine Erfahrung, die bestimmt auch einmal in einen ihrer Romane einfließen wird.

Weitere Informationen: Wer die Autorin persönlich kennenlernen möchte, hat am heutigen Freitag, 16. Juni, 16 bis 18 Uhr, bei der Buchhandlung Osiander die Gelegenheit dazu.