Foto: Eich

Großes Fest macht alle Großbaumaßnahmen unmöglich. 2018 soll Villinger City im Ausnahmezustand sein.

Villingen-Schwenningen - Die ganz große Sanierung der Brunnenstraße und Rosengasse steht an. Doch während alle auf den Startschuss warten, wird bekannt: Das Stadtjubiläum 2017 macht alle Großbaumaßnahmen unmöglich. Und mehr noch: 2018 soll die Villinger City im Ausnahmezustand sein.

Ein Jahr nach dem großen Jubiläum sollen diverse Großbaumaßnahmen angepackt werden – und parallel dazu auch die Sanierung der Rietstraße, eine der wichtigsten Einkaufsstraßen von Villingen mitten im Zentrum.

Tiefe Gräben, hohe Bauzäune, Maschinenlärm – Passanten erinnern sich noch gut an die Färberstraße im monatelangen Ausnahmezustand, als dort die Kanalsanierung mit gleichzeitiger Umgestaltung des Straßenbildes über die Bühne ging.

Kosten von 2,2 Millionen Euro

Doch all das passierte in der Färberstraße, quasi hinter den Kulissen der bedeutenden vier Einkaufsstraßen zwischen den Stadttoren. Mit der Sanierung der Rietstraße soll 2018 eine der wichtigsten Einkaufsstraßen in den Ausnahmezustand versetzt werden – und das für "mindestens zwei Jahre Bauzeit", so die Stadtverwaltung, denn so lange werde der Vollausbau des Abschnitts Riettor bis Latschariplatz dauern, "selbst unter optimalen Bedingungen".

2,2 Millionen Euro werde der Vollausbau der Rietstraße, inklusive Kanalbau, Tragschichten und Ausstattung, laut einer Berechnung aus 2015 kosten. Dann aber soll auch Schluss sein mit den kleinen, aber doch so großen Schandflecken in der Rietstraße: den mit Teer verfüllten Löchern im Straßenpflaster.

Immerhin: Bevor die Bagger anrollen, Ist erst einmal ein großes Fest angesagt. 1200 Jahre Villingen-Schwenningen sollen gebührend gefeiert werden. Ein riesiges Zähringernarrentreffen im Januar bildet den voraussichtlich öffentlichkeitswirksamen Auftakt des Festjahres, es folgt ein ganzer Veranstaltungsmarathon mit einer Fülle von Events und Aktionen das ganze Jahr über. In VS soll das Leben pulsieren.

Störende Baustellen kann man da gar nicht gebrauchen – und so wird manch geplante und eigentlich schon einmal verschobene Baumaßnahme für 2017 kurzerhand abgeblasen. Eine davon ist die Sanierung Rosengasse/Brunnenstraße, auch dort soll, ähnlich wie in der Färberstraße, nicht nur die marode Kanalisation gerichtet, sondern auch die komplette Straße neugestaltet werden. Ursprünglich hätte es schon im Oktober 2015 losgehen sollen. Die Ausschreibung war längst erfolgt. Doch dann klaffte zwischen den Preisvorstellungen der Stadt Villingen-Schwenningen und der Anbieter eine so große Lücke, dass die Ausschreibung aufgehoben wurde. 2016 wollte man einen neuen Anlauf nehmen in der Hoffnung auf günstigere Ergebnisse.

Die noch immer uninformierten Anlieger warteten derweil aber weiterhin vergeblich – es wurde auf 2017 vertröstet, und nun ist auch dieser Zeitplan Schnee von gestern: "Aufgrund des Stadtjubiläums soll die Sanierung 2018 angegangen werden, da die gesamte Innenstadt für die Feierlichkeiten beansprucht werden wird", sagt hierzu Oxana Brunner als Pressesprecherin der Stadtverwaltung. 2018 also das Jahr der Super-Baustellen in Villingens City?