Wäre William Shakespeare Schwenninger gewesen, hieße eine seiner berühmten Komödien sicherlich "E Gschiss und e Gsoach". Foto: Pugh Foto: Schwarzwälder-Bote

Teil 15 unserer Mundart-Serie: Die Bedeutungen von "Gsoach"

VS-Schwenningen (ab). Wäre der berühmte Poet William Shakespeare Schwenninger gewesen, so hieße eine seiner bekanntesten Komödien "e Gschiss und e Gsoach" – Schwenningerisch für "viel Lärm um nichts".

"Gsoach" heißt frei übersetzt "Seich", bedeutet also, etwas feiner ausgedrückt, "Mist", "Blödsinn", "Quatsch". Wenn sich der Schwenninger beispielsweise über den derzeitigen Wintereinbruch ärgert, dann klingt das in etwa so: "Ha so ä Gsoach! Jetzt soacht’s scho wieder von obe’ herab!" (aufmerksame Leser werden jetzt beobachtet haben, dass "soachen" also auch ein Verb ist.).

"Gsoach" kann aber noch mehr. So wird das Wort häufig verwendet, um aufdringliches und wichtiges Gehabe zu beschreiben. Ein schönes Beispiel dafür sind die "Elferwiiber": Zur Zeit der Uhrenindustrie hielt sich manch Uhrenfabrikant und Fabrikarbeiter für unglaublich wichtig, weil er Teil des Fortschritts war. Dabei übersahen viele, dass dieser Fortschritt auch den Frauen zu verdanken war, die täglich Punkt elf Uhr die Fabriken verließen, um dafür zu sorgen, dass jeden Tag ein warmes Mittagessen auf den Tisch kam.