Der bunte Abend im Singener Modehaus Heikorn mit Einkleidung, Autogrammstunde und Torwand-Schießen macht nicht nur den Fans, sondern auch den Eishockey-Profis großen Spaß. Am nächsten Tag wartet dann wieder der Trainings-Alltag in Schwenningen auf die Wild Wings. Foto: Bloss

Begehrte Autogrammstunde der Eishockey-Profis bei Einkleidung in Singen. Spieler zeigen sich von privater Seite.

VS-Schwenningen - Es muss wahre Eishockey-Liebe sein, wenn die Fans ihren Wild Wings hinterher reisen, um sie auch außerhalb der Spiele im privaten Rahmen zu erleben. Diese Möglichkeit nutzten einige hundert Fans am Mittwochabend, um die Wild Wings bei ihrer Einkleidung beim Modehaus Heikorn in Singen zu erleben und ein begehrtes Autogramm zu erhaschen.

Bereits vor dem Geschäft herrscht reger Andrang, im Getümmel stehen auch Sabine Greterich und Sebastian Schmelz. Sie sind von Schwenningen hierher gekommen, nachdem sie bereits beim ersten Eistraining waren, die Dauerkartenparty aber verpasst hatten. "Wir möchten vor allem mit den neuen Spielern ins Gespräch kommen und erfahren, ob sie sich schon in Schwenningen eingelebt haben", meint Sebastian Schmelz.

Neben ihnen: Josef Reinhardt aus Singen, seit 40 Jahren großer Wild Wings-Fan. Mittlerweile hat er seine Tochter Melanie, die Dauerkarten-Besitzerin ist, sowie Enkelin Isabella mit dem Eishockey-Fieber angesteckt. Diese ist heute Abend mit dabei, natürlich im neuen Trikot, und freut sich auf das ein oder andere Autogramm.

Dann trudeln die Spieler ein, um die maßgeschneiderten Kleider – Sakko, Hemd, Hose und Schuhe – anzuprobieren und die Fans zwischen Bodensee und Schwenningen näher kennenzulernen. "Sonst kommen die Fans immer zu uns ins Stadion, jetzt kommen wir halt mal zu ihnen. Das ist doch eine tolle Sache", meint Manager Jürgen Rumrich und lacht. Und Stürmer Simon Danner ergänzt: "Dass wir zur Einkleidung nach Singen fahren, das ist etwas völlig Neues. Und es macht auch Sinn, es mit einer Autogrammstunde zu verbinden."

Die 27-köpfige Mannschaft inklusive Trainerstab wirkt ausgelassen – dass ein intensiver Trainingstag mit zwei Eis-Einheiten hinter ihnen liegt, merkt man den Spielern nicht an. "Klar sind wir müde und würden den Abend wie jeder andere Berufstätige gern auf der Couch verbringen. Aber so ein Event gehört nun mal dazu und macht auch echt Spaß", sagt Simon Danner.

Winfried Hauser aus Klettgau bei Waldshut-Tiengen ist lange im Gespräch mit Trainer Helmut de Raaf. Seit Mitte der achtziger Jahre besucht er regelmäßig die Wild Wings-Spiele und hat viele Veränderungen und Prozesse miterlebt.

"Es ist verdammt schwierig für solch einen kleinen Verein. Aber ich bewundere die Mannschaft, sie ist wie ein schlafender Riese – ich denke, das Potenzial ist da. Und es ist toll, dass die Stadt hinter den Wild Wings steht", sagt Hauser.

Kapitän Sascha Goc wirkt gelassen, läuft aufmerksam herum und erfüllt fleißig Autogrammwünsche. "Zum einen ist es für uns Spieler interessant zu sehen, wo unsere Sachen herkommen, zum anderen ist der Kontakt zu den Fans auch außerhalb Schwenningens wichtig. In der Vorbereitungszeit ist so etwas völlig in Ordnung."

Und der Spaß soll an diesem Abend sowohl für die Spieler als auch für die Fans nicht zu kurz kommen: Publikumsliebling Philip Schlager lässt es sich nicht nehmen, einen ultramodernen Party-Anzug anzuziehen und der Gruppe zu präsentieren – das Gelächter ist von allen Seiten groß.

Und dann ist da noch eine Eishockey-Torwand, an denen sich die jüngsten Wild Wings-Fans immer wieder im Schießen versuchen. Tim ist mit Eifer bei der Sache und wird, nachdem Einkleidung und Autogrammstunde rum sind, zum Mittelpunkt der Attraktion für die Spieler, die ihm immer wieder Tipps geben, um den Puck mit dem Eishockey-Schläger erfolgreich in einen der drei kleinen Schlitze zu befördern. "Das ist besser als jedes Eishockeyspiel", meint der Junge stolz.