Kinder basteln Rübengeister für den traditionellen Umzug, der bei Einbruch der Dämmerung stattfindet. Foto: Musuem Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltungen: Stimmungsvolles Ende der Museumssaison / "Nachts im Museum"

Mit drei unterschiedlichen Veranstaltungen am letzten Oktoberwochenende beschließt das Freilichtmuseum Neuhausen eine erfolg- und ereignisreiche Saison.

Neuhausen ob Eck. Die Besucher erwartet eine Nachtführung am Freitag, 28. Oktober und eine nächtliche Suche nach Geistern aus der Vergangenheit am Samstag, 29. Oktoner, bei der die Besucher erkunden, ob etwas Wahres dran ist an den Gerüchten, dass es nachst spukt im Museum.

Mit der "Rauen Kost" und dem Rübengeisterumzug am Sonntag, 30. Oktober, findet die Museumssaison traditionell ein stimmungsvolles Ende und das Museum begibt sich in den Winterschlaf – bis zur Wiedereröffnung am 1. April 2017.

An der Rauen Kost werden jedes Jahr die Feuer in den historischen Häusern geschürt, bis Töpfe und Pfannen heiß sind. Dann brodelt, kocht und zischt es überall in den Küchen, und es gibt viele Versucherle für die Besucher. Einfache, heute schon fast unbekannte Rezepte werden von den Museumsmitarbeiterinnen zum Leben erweckt – und von den Museumsbesuchern gerne verspeist.

Leckere Gerüche ziehen durch das Museum

Ab 11.30 Uhr gibt es traditionelle, "raue" Alltagskost der Schwäbischen Alb: Habermus und Holdermus, Rietemer Gmootz, Straubeze, gedämpfte Erdäpfel und speziell für das Museum gebackenes Linsengerstbrot, das es heute beim Bäcker gar nicht mehr gibt. Leckere Gerüche ziehen durch das Museum und vermischen sich mit dem Duft des Herbstes, der längst Einzug gehalten hat ins Museumsdorf. Das lädt ein, hereinzuschnuppern, sich am Feuer aufzuwärmen und zu versuchen, was für unsere Vorfahren das tägliche Brot war. Für Freunde des einfachen Essens liegen alle Rezepte auch zum Mitnehmen bereit.

An den Rezepten spiegelt sich das raue, beschwerliche Leben auf der Schwäbischen Alb, das für unsere Vorfahren alltäglich war. Selbst im 20. Jahrhundert war die Ernährung bei weitem nicht so abwechslungsreich, wie wir das heute gewohnt sind. Die wichtigsten Nahrungsmittel waren lange Getreide, daraus zubereiteter Brei, Kraut, Käse und Brot. Auch Kartoffeln gehörten zur rauen Kost auf der rauen Alb. Im Museum geht es da wesentlich gemütlicher zu. Das Essen von damals schmeckt auch heute – auch wenn manche der Gerichte für unser modernes Geschmacksempfinden ungewöhnlich sind. Ein zweiter Höhepunkt der "Rauen Kost" ist die Schweinehut, die zum letzten Mal im Jahr stattfindet, bevor sich das Museum in den Winterschlaf begibt.

Umzug bei Einbruch der Dämmerung

Ebenfalls um 14 Uhr beginnen die Bastelaktionen, allen voran das Basteln von Rübengeistern für den traditionellen Umzug bei Einbruch der Dämmerung. Dann ziehen die Kinder mit ihren lustigen oder gruseligen Rübengeistern von Haus zu Haus durchs Museum, ganz so, wie man es früher gemacht hat. Wem das nicht gruselig genug ist, der kann sich noch anmelden für die beiden nächtlichen Touren durch das Freilichtmuseum.

Die historische Führung "Nachts im Museum" geht der Geschichte der Nacht auf den Grund – vom Nachtwächter über dunkle Gestalten bis hin zu den Traditionen, die sich mit der Angst vor der Dunkelheit verbinden. Der kulturhistorische Gang von der Finsternis ins Licht findet statt am Freitag 28. Oktober, um 18 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Am 29. Oktober wird es dann richtig gruselig. "Spuk im Museum“" ist die Antwort des Freilichtmuseums auf das ganz und gar unschwäbische Halloween. Gemeinsam gehen die Besucher auf die Suche nach den Geistern, die in den historischen Gebäuden hausen sollen. Jeweils um 19 und um 20.30 Uhr können Spuk-Touren gebucht werden, die Plätze sind begrenzt.