Auf eine interessante und schöne Tour nahm Dekan Josef Fischer (links) die Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins ins Markgräfler Land mit. Bei Bollschweil erklärte er die Barockkirche St. Ulrich, die als Prunkstück für Kunstliebhaber gilt. Foto: Echle Foto: Schwarzwälder-Bote

Dekan stellt Kirchen im Markgräfler Land vor / Exkursion des Geschichts- und Heimatvereins

VS-Villingen. Mit Dekan Josef Fischer startete der Geschichts- und Heimatverein Villingen zu seiner Tagesexkursion ins Markgräfler Land. Er hatte eine interessante und schöne Tour ausgesucht und erwies sich als ein wahres Zugpferd für die Mitglieder des Vereins, denn mehr als 30 Interessierte mussten wegen der hohen Anmeldezahl zu Hause bleiben.

Erstes Ziel war die katholische Barock- und Wallfahrtskirche St. Ulrich bei Bollschweil, ein Prunkstück für Kunstliebhaber, wie der Dekan bei seinen Erklärungen verdeutlichte. Die ehemalige Klosterkirche wurde von 1739 bis 1742 vom berühmten Baumeister Peter Thumb erbaut. Fresken im Innern der Kirche erzählen vom Leben des heiligen Ulrich. Im Jahr 1087 gründete der heilige Ulrich von Cluny, der in der Kirche seine letzte Ruhestätte fand, das Kloster. Das ehemalige Priorat beherbergt heute das Bildungshaus Kloster St. Ulrich.

Zweites Ziel war die dem römischen Märtyrer St. Cyriak geweihte frühromanische evangelische Pfarrkirche St. Cyriak in Sulzburg. Die Kirche, die 993 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, zählt zu den ältesten Kirchen Deutschlands. 1010 wurde das ursprüngliche Kanonikerstift in ein Benediktinerkloster umgewandelt. Der Turm aus dem elften Jahrhundert gilt als der älteste erhaltene Kirchturm in Südwestdeutschland. Mit der Reformation, die Markgraf Karl II. 1555 einführte, wurde das Kloster endgültig geschlossen und St. Cyriak zur evangelischen Gemeindekirche. Als man in den 1950er- Jahren die historische Bedeutung dieser Kirche erkannte, begann ein langwieriger Renovierungsprozess. Seit 1963 wird die Kirche, die sich durch ihre Schlichtheit auszeichnet, wieder als Gemeindekirche genutzt.

Nach dem Mittagessen wurde die Gruppe durch Badenweilers wertvollstes Erbe geführt: die Römische Therme. Experten bezeichnen sie als eine der besterhaltenen und eindrucksvollsten Thermenruinen nördlich der Alpen. Sie ist mit 93 Metern Länge und 33 Metern Breite ungewöhnlich groß und einmalig im Römischen Reich als streng symmetrische Doppelanlage angelegt mit einer für die damalige Zeit bemerkenswerten technischen Ausstattung.

Der Vorsitzende Werner Echle dankte auf der Heimreise Dekan Fischer für die abwechslungsreiche Auswahl, Organisation und Führung der Fahrt und den Mitreisenden für ihre Teilnahme.