Ortsjubiläum: Etwas andere Tagung in Tannheim: mit Knaben- und Männerchor sowie Open-Air-Gottesdienst
Keine wissenschaftliche Tagung, sondern eine Veranstaltung für jedermann soll es werden – die Paulinertagung vom 5. bis 7. Mai in der Nachsorgeklinik, die sich mit dem einstigen Paulinerkloster, dem Leben seiner Mönche und mit "Cuno, dem Schweiger" befassen wird.
VS-Tannheim. Martin Zimmermann und Bernd Steiger vom neugegründeten Freundeskreis Heimatmuseum stecken bis über beide Ohren in den Vorbereitungen, und auch Ortsvorsteherin Anja Keller kann kaum verhehlen, mit welcher Spannung und Begeisterung die Tannheimer diese Veranstaltung anlässlich der 1200-Jahrfeier erwarten.
Historische Schätze
Martin Zimmermann hat mit seinen Reisen auf den Spuren der Paulinermönche bis nach Polen und Ungarn Neugier geweckt und mit vielfältigen Kontakten historische Schätze gehoben. Für den 6. Mai gewann er den Heimatforscher Elmar Kuhn als Redner, der die Geschichte des Paulinerordens und des Klosters Tannheim erzählen wird. Über die Klosterpolitik im Hause Fürstenberg berichtet Thomas Zotz von der Gesellschaft Oberschwaben für Geschichte und Kultur. Eigens aus Budapest reist Gábor Sarbak von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften an, der sich mit der Spiritualität des Paulinerordens im Mittelalter auskennt. Vom Kunsthistorischen Institut der Uni Freiburg kommt Julia Fischer, die sich mit dem Baumeister des Klosters Tannheim beschäftigen wird.
Auch Schüler des Geschichts-Leistungskurses am Fürstenberg-Gymnasium Donaueschingen kommen zu Wort. Sie haben sich mit einem Vortrag über die Paulinermönche in Tannheim befasst, den Wolfgang Hilpert vom Baarverein im eigenen Archiv fand. Gehalten wurde er 1860 vom einstigen Schulleiter Carl Boromäus Alois Fickler. Seine Niederschrift war für die Schüler Jonas Ingenbrand, Lena Keller, Adrian Schrag und Julius Graf Anlass für weitere Forschungen, die – unter anderem dankenswerterweise auch im fürstlichen Archiv – "Spannendes zu Tage förderten", wie Schulleiter Mario Mosbacher verspricht.
Für einen Höhepunkt am Samstagabend hat Martin Zimmermann mit seinen Kontakten in den Osten gesorgt: der Knaben- und Männerchor "Pueri Claromontani" mit 55 Sängern aus Tschenstochau wird Kompositionen von Paulinermönchen singen, wie sie vor 400 Jahren in der Klosterkirche Tannheim erklangen. Bereits am Freitag werden die Gäste, darunter auch etliche Mönche aus ganz Europa, in der Nachsorgeklinik empfangen, und die Pfarrgemeinde lädt am Abend in den Gemeindesaal ein.
Am Sonntag findet ab 10 Uhr ein Open-Air-Festgottesdienst vor der Klostergedenkkapelle statt. Unterstützt wird die dreitägige Veranstaltung von der Erzbischof-Hermann-Stiftung.