Sportlicher Leiter Tim Rothbauer führt einige Routen an den Boulderwänden vor. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Kletterhalle hat seit einigen Tagen geöffnet / Geschäftsführer Göppinger rechnet mit 18 000 Besuchern

VS-Villingen. Still und heimlich hat in der Doppelstadt die erste Boulder- und Kletterhalle "Upjoy" eröffnet. Und die kann sich sehen lassen: In einer 450 Quadratmeter großen Halle direkt beim Injoy stehen Sportbegeisterten zukünftig 512 Quadratmeter Boulderfläche zur Verfügung. Zusammen mit einer 8,5 Meter großen Kletterwand bilden sie – wie es Geschäftsführer Horst-Eckart Göppinger nennt – das Upjoy-Städtle.

"Wir haben die verschiedenen Sektoren der Stadt nachempfunden", erklärt Göppinger und deutet zunächst auf die wackelige "Stöckerbergle-Brücke", die die Kletterer über die "Brigach" in den offen und hell gestalteten Kletter- sowie Boulderbereich führt.

Der Blick fällt dabei zugleich auf die Kletterwand – die tatsächlich durchsichtig ist. "Meines Wissens nach ist das Deutschlands größte ›face to face‹ Kletterwand aus Acryl", so der Geschäftsführer. Heißt konkret: Auf beiden Seiten kann geklettert werden und man kann seinem Gegenüber dabei zuschauen. "Das eignet sich ideal als Schulungs- und Therapiewand." Das besondere dabei ist auch der Automat am oberen Ende der Wand, an dem die Kletterer befestigt sind. Dieser ersetzt die menschliche Sicherung am Boden, in dem er die Person langsam wieder herunter lässt. Der Selbsttest zeigt: Handhabung absolut problemlos, auch wenn es durchaus Überwindung kostet, sich in über acht Metern Höhe beim Fallenlassen auf eine Maschine zu verlassen.

Weiter geht es zu den Boulderwänden, an denen verschiedene Farben die unterschiedlich schwierige Routen aufzeigen – gelb für den einfachsten Schwierigkeitsgrad, weiß der extrem schwierige. Sportlicher Leiter Tim Rothbauer, der selber in der Boulder-Bundesliga aktiv ist, zeigt hier die Vorgehensweise beim Klettern ohne Seil – also dem Bouldern. "Man bouldert nicht höher als 4,5 Meter – aus dieser Höhe kann man noch problemlos Abspringen, ohne sich zu verletzen", erklärt dabei Göppinger. Die gesamte Halle ist deshalb mit speziellen Matten ausgelegt, die man eigens konzipiert hat. "Wir haben stundenlang probiert, welche Härtegrade am besten passen, um verletzungsfrei aus allen Situationen heraus zu kommen."

Den Besuchern stehen unzählige Routen an verschiedenen Sektionen zur Verfügung, die an den Villinger Ring angelehnt sind und auch entsprechend beschriftet werden sollen. So können die Boulderer beispielsweise am "Romäusring", am "Niederen Tor" oder dem "Pulvertürmle" Lösungen für die Routen erarbeiten. Diese werden übrigens in regelmäßigen Abständen geändert – schließlich soll ja keine Langeweile aufkommen.

Offiziell geöffnet hat das "Upjoy" seit vergangener Woche Donnerstag (Göppinger: "Am Mittwoch kam erst die Zusage von der Stadt"), die Nachfrage ist ihm zufolge aber bereits jetzt schon groß. Studenten- und Schülergruppen haben sich bereits angemeldet und wollen Villingens erste Kletter- und Boulderhalle testen. Insgesamt rechnet Horst-Eckart Göppinger mit bis zu 18  000 Besuchern im Jahr, "momentan ist es aufgrund des Wetter noch etwas ruhiger." Das soll, sobald sich der Bekanntheitsgrad erhöht hat, aber schnell anders werden.