Geschichte: Zwölf Grenadiere und Marketenderinnen unter den 750 Akteuren

VS-Villingen. Wie schon beinahe Tradition, haben die Villinger Grenadiere ihre jährliches Biwak-Programm mit einem Besuch in Leipzig und Liebertwolkwitz beendet.

Mehr als 750 Akteure aus mehreren Ländern haben das Gefecht zum 203. Jahrestag der legendären Völkerschlacht bei Leipzig nachgestellt. Mit dabei war auch das Historische Grenadiercorps 1810 Villingen mit zwölf Grenadieren und Marketenderinnen. Nachdem die Grenadiere in Liebertwolkwitz, einem Dorf am Rande von Leipzig, ihr Quartier zugewiesen bekamen, konnten die Villinger ganz in das Jahr 1813 eintauchen.

Liebertwolkwitz, bei der Völkerschlacht direkt von den Kämpfen betroffen, verwandelt sich jedes Jahr im Oktober zum Jahrestag der Völkerschlacht komplett zurück ins Jahr 1813. Über 400 Liebertwolkwitzer stellen auf dem Markt und angrenzenden Höfen Bürger, Pfarrer, Gastwirte oder Handwerker dar. Sie helfen mit, die Feierlichkeiten zu organisieren und auch die Verkaufsstände und deren Angebot sind zeitgemäß. So werden keine Pommes oder Grillwürste angeboten. Es gibt vielmehr zeitgemäße Gerichte wie Gulaschsuppe, Schinkenplatte oder Schmalzbrot.

Zusätzlich zum kurzweiligen und lehrreichen Familienprogramm bot das Dorf im Jahre 1813 ein grandioses Ambiente und eine großartige Kulisse für die Soldaten und Marketenderinnen, welches die Villinger schon am Freitagabend ausgiebig genossen. Der Samstag stand für das Grenadiercorps ganz im Zeichen der damaligen Kampfhandlungen. Am Vormittag galt es, ein kleineres Geplänkel in Liebertwolkwitz nachzustellen, gefolgt von dem nachmittäglichen Hauptgefecht in Leipzig-Markkleeberg. Hier trafen sich etwa 700 Darsteller zur Gefechtsnachstellung. Der Abend war wieder ganz zur Pflege der vielen Freundschaften gewidmet, die die Grenadiere im Laufe der vergangenen 30 Jahre in diesem Hobby geschlossen haben. Hier sei ganz besonders zu erwähnen, dass auch Freunde aus Borodino in der Nähe von Moskau vor Ort waren, die man im Sommer 1989, also noch zur Zeit des Eisernen Vorhangs, beim Besuch der dortigen Gedenkveranstaltung kennengelernt hatte.

Fröhlich gelaunt und mit vielen neuen Einladungen im Gepäck traten die Grenadiere am Sonntag dann wieder die Heimreise an. Obwohl alle sehr müde waren, schauen die meisten doch schon freudig auf das kommende Veranstaltungsjahr mit ein paar verlockenden Veranstaltungen.