Gottesdienste: Predigten werden gereimt

Von Mareike Bloss

Die Tradition läuft weiter: Alle Narren dürfen sich wieder auf den morgigen Fastnachts-Gottesdienst in St. Franziskus freuen. Doch auch in der Pauluskirche wird eine Narrenpredigt zu hören sein.

VS-Schwenningen. Die Messe für Narren am Fasnetssonntag hat eine lange Tradition in Schwenningen, bildet sie nicht zuletzt für die Narrenzunft den Auftakt eines erlebnisreichen Tages. Nach einer gelungenen Premiere im vergangenen Jahr steigt Pfarrer Andreas Schulz von der katholischen Seelsorgeeinheit Neckar-Baar nun zum zweiten Mal auf die Kanzel, um die Botschaft der Heiligen Schrift auf eine ganz besondere Art zu verkünden: pointiert, freudig und natürlich gereimt.

Was dem Pfarrer wichtig ist? "Es darf kein Klamauk sein und ich möchte niemanden in die Pfanne hauen oder ihm eins auswischen." Dass Schulz es vesteht, aktuelle Themen aufzugreifen und in ein lustiges Licht zu setzen, hat er an der vergangenen Fasnet bewiesen.

Auch jedes Publikum bringe seine ganz eigene Geschichte in den Fastnachts-Gottesdienst – die Schwenninger Tradition sei natürlich eine andere als die, die Schulz aus seinen Vorgänger-Gemeinden gewohnt war. Er kann bereits auf eine rund 20-jährige Erfahrung als Fastnachts-Prediger zurückblicken. "Ich lasse mich gern auf Neues ein", meint er trotzdem. Dass sowohl die Narrenzunft als auch der Gesangverein Harmonie wieder mit dabei sein werden, freut den katholischen Pfarrer besonders. "Es ist schön, dass die Vereine den Akzent, wahrnehmen und ihn als festen Bestandteil haben."

Das Predigt-Thema werde natürlich noch nicht verraten, trotzdem rät der Pfarrer den Gottesdienstbesuchern jetzt schon: "Gut zuhören und zwischen den Zeilen lesen!" Die Messe in der St. Franziskus-Kirche beginnt am Fasnetssonntag, 7. Februar, um 9.30 Uhr, bei einem Stehempfang auf dem Kirchhof geht es anschließend närrisch weiter. Hästräger sind besonders gern gesehen.

Eine weitere Narrenpredigt wird morgen in der Pauluskirche, in der derzeit Vesperkirche stattfindet, zu hören sein: Der Gottesdienst wird zudem im Deutschlandfunk live übertragen. Nicht nur deswegen stellt er für Pfarrer Andreas Güntter eine Herausforderung dar: Das Hohelied der Liebe aus dem Paulus-Evangelium ist Thema der Narrenpredigt, die der Pfarrer gereimt vortragen wird. "Was tun wir und wo bleibt die Liebe dabei?" – in diese Fragestellung werde auch das Projekt Vesperkirche thematisch mit einbezogen.

Unter der Leitung von Bezirkskantor Christof Wünsch begleiten Kirchen- und Bachchor den Gottesdienst musikalisch.