Die Anwohner der umliegenden Straßen wollen eine Einbahnstraßenregelung in der Roten Gasse verhindern. Foto: Kauffmann

"Rote Gasse" im Gemeinderat Thema. Bürger übergeben Unterschriftenliste an OB.

VS-Villingen - Eine Liste mit insgesamt 109 Unterschriften von Bürgern, die im Umkreis der Straße "Rote Gasse" in der Villinger Südstadt wohnen, wurde am Mittwochabend in der Gemeinderatssitzung an Oberbürgermeister Rupert Kubon übergeben.

Die betroffenen Bürger wollen sich mit der Unterschriftenaktion gegen einen "Antrag von Stadträtin Renate Breuning" wehren, den es – wie Oberbürgermeister Rupert Kubon klarstellte – noch gar nicht gibt. Es sei zwar richtig, dass die CDU-Fraktionssprecherin angefragt habe, ob verkehrsrechtlich die Möglichkeit bestehe, aus der Straße "Rote Gasse" eine Einbahnstraße zu machen. "Ein Antrag liegt hier aber definitiv nicht vor", erklärte der Oberbürgermeister. Die Anfrage von Renate Breuning werde derzeit aber geprüft.

Ihre Befürchtungen haben die Anwohner aus Erlenstraße, Herdstraße, Karl-Brachat-Weg und Kastanienweg auf zwei DIN A4-Seiten zusammengetragen. Daraus geht hervor, dass sie die Sorge haben, dass sich der Begegnungsverkehr zukünftig in ihren Straßen abspiele. Wie Martin Hilser in der Bürgerfragestunde stellvertretend vortrug, "wollen wir aber nicht nur meckern, sondern Lösungsvorschläge präsentieren". Eine davon könnte nach Meinung einiger Bürger ein abschnittsweises Parkverbot sein. Zumal eine Einbahnstraßenregelung aus Sicht der Betroffenen zahlreiche Nachteile mit sich bringen würde. Im Einzelnen wird in dem Schreiben der "gegenläufige Busverkehr" genannt, dessen Wegfall die Mobilität der Bewohnern des Altenheims St. Lioba "massiv einschränken" würde. Außerdem erwarten die Kritiker eine "Beschleunigung des Verkehrs", wenn es keinen Begegnungsverkehr mehr gibt.

Doch natürlich agieren die 109 umliegenden Anwohner, die laut Hilser "massive Einbußen ihrer Lebensqualität hinnehmen müssten", auch in Eigeninteresse, wie diese in ihrem Schreiben betonen. So wiesen sie darauf hin, "dass wir durch die Baumaßnahme Rote Gasse schon mehrere Jahre genug erdulden mussten". Sie wollten einfach wieder ihre Ruhe haben.

Auf die Nachfrage von Hilser, wie der OB denn die Chancen sehe, dass diese Entscheidung im Gemeinderat diskutiert werden könnte, antwortete dieser: "Das ist im Moment noch viel Theorie. Wenn aber ein solcher Antrag rechtlich möglich wäre, dann wird im Gremium sicherlich darüber diskutiert und entschieden."