Feuerwehren und Privatpersonen haben in den vergangenen Tagen eine Facebook-Meldung über eine neue Betrugsmasche geteilt. Die Meldung in der Region ging offenbar von der Feuerwehr Balingen aus. (Symbolfoto) Foto: dpa

Facebook-Meldung über neue Betrügermasche ging offenbar von Balinger Feuerwehr aus und sorgt auch in VS für Panik.

Villingen-Schwenningen - Die Angst in VS geht um – und zwar vor Betrügern, die sich offenbar mit einer neuen Masche Zutritt zu Wohnungen verschaffen wollen. Das zumindest sagen Beiträge in sozialen Netzwerken.

Die Verunsicherung ist groß, seit dem in Facebook Meldungen zu einer neuen Betrügermasche die Runde machen. In der Region hatte die Nachricht ihren Ursprung offenbar bei der Feuerwehr Balingen (Zollernalbkreis). Diese warnte vor falschen "Rauchmelderkontrolleuren", die sich als Angehörige der Feuerwehr ausgeben und sich damit Zutritt zur Wohnung verschaffen möchten. Die Nachricht verbreitete sich in Windeseile über die sozialen Netzwerke – auch deshalb, weil die Rauchwarnmelderpflicht in Baden-Württemberg nun seit einem  Jahr  in Kraft ist.

Mittlerweile haben  regionale Portale sowie Privatpersonen die Nachricht übernommen und weiterverbreitet, ohne, dass diese Vorfälle im Raum VS verifiziert wurden.

Bürger haben von Vorfällen gehört

Daraufhin meldeten sich auch mehrere Bürger, die ebenfalls von solchen Fällen gehört haben. "In Villingen-Schwenningen sind sie auch schon unterwegs", schreibt eine Nutzerin auf Facebook. Sie hätte dies von einer Kundin gehört. Ein anderer hat von einem Vorfall auf Strangen in Schwenningen gehört. Genaue Angaben oder direkt Geschädigte haben sich über Facebook jedoch noch nicht gemeldet.

Und auch dem Polizeipräsidium sind im gesamten Zuständigkeitsbereich bislang keine Fälle bekannt, bei denen Unbekannte über diese Masche tatsächlich versucht haben, in die Wohnung zu kommen. "Die Feuerwehren weisen daraufhin, dass es keine Überprüfungspflicht für Rauchmelder im privaten Bereich gibt", berichtet  Polizeisprecher Michael Aschenbrenner. Er betont, dass entsprechende Vorfälle unverzüglich der Polizei über den Notruf gemeldet werden sollten.

Polizei warnt: Unbekannte nicht in Wohnung lassen

Zwischenzeitlich wird die Nachricht teilweise auch als gefälschte Mitteilung bezeichnet – vor allem, weil sie bundesweit die Runde macht und jeweils vor Ort vor solchen Betrügerein warnt. Nichtsdestotrotz sind bereits  Fälle, beispielsweise in Niedersachsen oder Bremen  bekannt, bei denen die Masche angewendet und Wertsachen geklaut wurden. Auch deshalb möchte die Polizei die Nachricht nicht als Falschmeldung bezeichnen und betont:  "Auf jeden Fall ist den Verdächtigen den Zutritt in die Wohnung oder das Haus zu verwehren."

Seite 2: Keine offiziellen Kontrollen

Laut dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) ist in der Landesbauordnung  eine Kontrolle des Einbaus von Rauchwarnmeldern nicht ausdrücklich geregelt. Die Baurechtsbehörden könnten dies zwar nach den  Regeln der Bauaufsicht  theoretisch kontrollieren, sind dazu aber nicht verpflichtet. Dem MVI ist nicht bekannt, dass die Baurechtsbehörden solche Kontrollen durchführen. Es wäre wegen des damit zusammenhängenden Eingriffs in das Wohnungsgrundrecht  absolut ungewöhnlich, dass Hausinstallationen auf diese Art der unangemeldeten "Straßen-Kontrolle" überwacht werden. Man rät daher dringend, vermeintliche Kontrolleure nicht in die Wohnung zu lassen und sich stattdessen die zuständige Behörde nennen und den Dienstausweis zeigen zu lassen. Wer absolut sicher gehen will, kann sich beim örtlich zuständigen Baurechtsamt im Landratsamt oder bei der Stadtverwaltung nach eventuell angeordneten Kontrollen erkundigen.