Rektor Wolfgang Zöphel in den Ruhestand verabschiedet / Weggefährten bereiten ihm bunte Abschiedsfeier
Von Mareike Bloss
VS-Schwenningen. Es sollte wohl das Motto des gesamten Nachmittags sein, als die dritten und vierten Klassen der Gartenschule den Flashmob zu "Happy" tanzten. Denn traurig verlief die gestrige Verabschiedung von Rektor Wolfgang Zöphel keinesfalls.
"Heute sollst du dich entspannt zurücklehnen und zusammen mit uns 24 kunterbunte Jahre Gartenschule Revue passieren lassen", forderte Konrektorin Nadine vor dem Berge ihren Chef auf.
Und doch: Zum Schluss wurde der scheidende Gartenschulleiter schon ein bisschen wehmütig, als er seine Dankesworte an seine Ehefrau richtete, die ihn in seiner 40-jährigen Dienstzeit – davon 24 Jahre als Rektor der größten Grundschule in VS – unterstützt habe.
Doch egal ob Konrektorin, Oberbürgermeister, Schulamt, Kollegium oder Elternschaft – Zöphels Dank sollte allen Beteiligten gelten, die "als perfekt funktionierendes Team" zusammengearbeitet und die Gartenschule zu einem Teil der Gesellschaft gemacht hätten.
Schulamtsdirektor Markus Kreilinger griff dabei den Gemeinschaftsgedanken wieder auf: Als Gang durch verschiedene Räume einer virtuellen Ausstellung inszenierte er die Charakterisierungen und Lebensstationen Zöphels. Als Teamplayer habe dieser stets "vernetzt und vernetzend" gearbeitet und sowohl Schüler, Lehrer als auch Ehrenamtliche erfolgreich unterstützt.
Nicht nur als Pädagoge, sondern ebenso als "Meister des schulischen Rechts" und als "Rektor aus Leidenschaft" sieht Kreilinger den Gartenschulleiter und erinnerte dabei unter anderem an Zöphels Verdienste am Seminar in Rottweil, an dem er als Fachbereichsleiter tätig war, sowie im Betrieb an der Gartenschule: die Einführung der gebundenen Ganztagsschule im Jahr 2007.
OB Rupert Kubon verwies auf die Bedeutung der Gartenschule, die durch eine Vielzahl an Projekten und Kursen im Mittelpunkt der Grundschul-Landschaft in VS stehe und für dessen Wertschätzung sich der scheidende Rektor – nicht zuletzt bei der Diskussion um den Erweiterungsbau durch das Feuerwehrhaus – immer eingesetzt habe. Mit einem klaren Bekenntnis fügte Kubon noch hinzu: "Die Begeisterung für Feuerwehrhäuser ist ja bei Kindern enorm. Ich hoffe, dass Sie zusammen mit den Schülern bald eine Einweihung feiern können."
Dass an der Schwenninger Gartenschule nun eine Ära endet, darin sind sich alle Gäste einig. Sie waren gekommen, um ihrem Schulleiter, Kollegen und Weggefährten "Servus" zu sagen – so lautete zumindest das Abschiedslied, das das Lehrerkollegium mit den Mitarbeitern des Kinder- und Familienzentrums einstudiert hatte.
Doch nicht nur das: Ein buntes Potpourri aus bekannten Popsongs – natürlich zugeschnitten auf die 24-jährige Dienstzeit Zöphels – gab das Kollegium außerdem zum Besten. Der geniale Schluss: Der Ruheständler Wolfgang Zöphel, der auf dem Dreirad seine Runden dreht – begleitet vom Song "Im Wagen vor mir fährt ein fescher Rentner".
Zöphel als Rentner: Eine Vorstellung, an die er sich erst einmal gewöhnen muss, auch wenn er verspricht, seinen Ruhestand zu genießen und seiner Umwelt nicht "auf die Nerven" zu gehen. Und Zöphels Bekenntnis ist am Ende eindeutig: "Die Gartenschule war 24 Jahre mein Leben."