Kommt das Jugendkulturzentrum aufs Klosterhof-Areal oder wird das Vorhaben doch noch gekippt? Foto: Marc Eich

An der Betreiberfrage soll’s nicht scheitern: Zwei bieten ihre Hilfe beim Projekt an.

Villingen-Schwenningen - Die Kontroverse um das geplante Jugendkulturzentrum am Klosterhof tobt. Eine Woche vor der entscheidenden Gemeinderatssitzung und inmitten des allgemeinen Tumultes bieten nun zwei nicht unbekannte Persönlichkeiten der Stadt ihre Dienste an, die, jede auf seine Weise, das Projekt noch retten möchten.

Scheitern verhindern

Nach der Ablehnung des geplanten Jugendkulturzentrums am Klosterhof durch den Verwaltungs- und Kulturausschusses gehen Joachim Spitz (Pro Kids Stiftung) und Matthias Kreutzer (Jugendförderungswerk) in die Offensive. Spitz will sich zwar sicherlich nicht aufdrängen, wie er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten bemerkte. "Doch bevor das Projekt scheitert", übernehme man die Trägerschaft. Auch Matthias Kreutzer, Vorstandsmitglied im Jugendförderungswerk, bietet ehrenamtlich seine Dienste an, um zur Lösung der noch offenen und kontrovers diskutierten Betreiberfrage beizutragen. Kreutzer arbeitet in der Kommunalen Projektentwicklung.

In seinem Brief wendet sich an Oberbürgermeister Rupert Kubon und die Fraktionsvorsitzenden im Gemeinderat. "Ich verfolge die Debatte zum Aufbau des Jugendkulturzentrums bereits seit vielen Jahren. Die derzeitige, sehr verfahrene Situation finde ich äußerst bedauerlich und bin überzeugt davon, dass diese hätte verhindert werden können", schreibt Kreutzer.

"Ich bin Mitglied des Jugendförderungswerkes, lebe aber in Köln und kann den Prozess daher auch aus einer gewissen Entfernung betrachten." Kreutzer arbeitet in Köln bei der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt). Seine Kollegen begleiten in der VS aktuell das Projekt zur Leitbildentwicklung und strategischen Haushaltskonsolidierung. Als Referent der KGSt sei es seine Aufgabe, kommunale Projekte und schwierige Prozesse zu moderieren und konstruktiv zu einer Lösung zu führen. Deutschlandweit gebe es für Einrichtungen wie das Jugendkulturzentrum unterschiedliche Betriebsmodelle, die auf ihre Übertragbarkeit auf VS geprüft werden sollten. Ziel sollte es sein, möglichst rasch "aber doch mit aller gebotenen Sorgfalt", ein Betreiberkonzept zu entwickeln.

Info: Vor dem Finale

Kommt das Jugendkulturzentrum am Klosterhof oder wird es wieder gekippt? Nach der Ablehnung im Verwaltungs- und Kulturausschuss wird es am Mittwoch, 26. Oktober, im Gemeinderat spannend, wenn der Projektbeschluss zum Neubau zur Debatte steht.

Der Technische Ausschuss hat in seiner Sitzung eine Zustimmung bereits empfohlen. Die Baukosten für das seit langem geplante Zentrum belaufen sich auf knapp 2,3 Millionen Euro. Im Haushalt stehen fast zwei Millionen für das Vorhaben zur Verfügung. Die restliche Summe zur Finanzierung des Investitionsbedarfes in Höhe von 305.000 Euro muss noch für den Haushalt 2017 eingestellt werden.