In den meisten Schulen ist das Lautsprechersystem veraltet. Foto: Ilia Shcherbakov/Fotolia.com

Nur 25 Prozent der Schulen verfügen über funktionierende Anlagen. Keine schnelle Lösung in Sicht.

Villingen-Schwenningen - "Es gibt keine schnelle Lösung", nahm Stefan Assfalg, Leiter des Amtes für Schule, Bildung und Sport, all jenen die Illusion, dass die städtischen Schulen bald mit funktionierenden elektrischen Lautsprecher- und Amoksystemen ausgestattet sein werden.

Der Sachstandsbericht des Amtes erregte in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Kulturausschusses Besorgnis. Nur 25 Prozent der städtischen Schulgebäude verfügten über eine funktionierende elektrische Lautsprecheranlage, in allen anderen Fällen gebe es Mängel oder gar keine Anlage. Die Funktionstüchtigkeit dieser Anlagen ist aber Voraussetzung für die Einrichtung eines Amoksystems.

Es reiche bei weitem nicht aus, einfach ein paar Lautsprecher an die Wand zu schrauben, meinte Assfalg, da werde gleich der Brandschutz auf den Plan gerufen. Die Amokalarmierungen laufen auch nicht direkt über die Notrufzentralen von Rettungsdiensten oder Polizei, weil die hohen technischen Standards nicht erfüllt sind oder weil die Kapazitäten fehlen. Das bedeutet, dass private Sicherheitsfirmen dem Auftrag erhalten und den Alarm gegebenenfalls an die Polizei weiterleiten. Kostenpunkt 20.000 bis 30.000 Euro. In Baden-Württemberg gebe es nur eine Schule in Winnenden, die über die technische Ausstattung verfüge, die Alarme direkt über die Polizei laufen zu lassen.

Die Friedensschule sei Projektschule für die Installierung des Amoksystems. Jetzt heiße es allerdings erst abwarten, bis die DIN-Norm gelte, sonst müsse eventuell noch einmal nachgerüstet werden, meinte Assfalg.

Das Thema Warnsystem sei nicht neu, meinte Katharina Hirt (CDU), das werde seit Jahren geschoben. Ulrike Heggen (Freie Wähler) zeigte sich überrascht, das die Lage in den Schulen so schlecht sei. Seit Jahren habe der Gemeinderat auf das Thema hingewiesen.

Das dürfe nicht auf die leichte Schulter genommen werden. "Wir müssen dran bleiben."

Es dürfe niemand glauben, dass die Schule mit einer technischen Aufrüstung sicherer gemacht werden könne, meinte hingegen Joachim von Mirbach (Bündnisgrüne).

Ob die Schulen ein Amoksystem hätten oder nicht, sei völlig egal. Entscheidender ist seiner Meinung nach, dass wir in einem Land leben mit entsprechenden Gesetzen, was den Waffenbesitz betreffe.