Trinkgelagen im Schwenninger Mauthepark soll jetzt der Garaus gemacht werden. Foto: Streck

Trinkgelagen im Schwenninger Park soll Garaus gemacht werden. Verbot sorgt für Diskussion bei Polizei und Stadt.

Villingen-Schwenningen - Sozusagen eine konzentrierte Aktion steht einer bestimmten Personengruppe bevor, die sich den Mauthe-Park als Treffpunkt erkoren hat. Es handele sich, so Wolfgang Hansel, Revierleiter der Polizei in Schwenningen auf Anfrage, "um ein bunt gemischtes Völkchen, eine Personenschar von 20 bis 25 Leuten", die sich den Schwenninger Park zum Treffpunkt erkoren hat. Daran wäre an und für sich nichts Anstößiges, wenn "das bunt gemischte Völkchen" nach reichlichem Alkoholgenuss nicht auch noch gelegentlich gewalttätig werden würde. "Die hauen sich dann auf die Nuss", so ein Beobachter des Geschehens.

Nach Beobachtungen von Insidern sind es keineswegs nur Personen ohne Wohnsitz und Arbeit, die sich im Park des altehrwürdigen Uhrenfabrikanten täglich zum geselligen Beisammensein treffen, sondern auch solche, die nach der Arbeit im Mauthe-Park ihr Freizeitvergnügen suchen, das dann gelegentlich in Körperverletzung ausarte. "Der Mauthepark ist ein Brennpunkt polizeilicher Arbeit geworden", sagt Wolfgang Hansel, der von "Trinkgelagen" und einem "Ordnungsproblem" spricht. Die Klientel ist offenbar polizeibekannt. "Die schleppen wir abends raus, und morgens gehen sie wieder rein." Auf die Frage, ob ein Alkoholverbot im Park aus Sicht der Polizei sinnvoll wäre, bekennt Hansel, dass er das durchaus ideal fände und darüber hinaus noch ein "Aufenthaltsverbot für bestimmte Personen". Die Polizeistreifen kontrollieren zwei Mal am Tag. Immerhin stellen leere Flaschen kein Problem im Mauthepark dar.

Hansel führt Gespräche mit dem Chef des Bürgeramtes in Villingen, Ralf Glück, die er gut und Erfolg versprechend findet. "Es wird eine Initiative im Gemeinderat geben", deutet er an. Kommunaler Ordnungsdienst und Polizei könnten zusammenarbeiten. Ein Alkoholverbot sei durchaus im Gespräch, es müsse aber rechtlich abgesichert sein.

Gunther Dreher, Chef des Kriminalkommissariats in Villingen, erklärte dazu auf Anfrage, das Problem bestehe darin, dass die Stadt sich an der landesweiten Rechtslage orientieren müsse. "Rechtlich ist das eine schwierige Sache." Für Michael Aschenbrenner, Sprecher des Polizeipräsidiums in Tuttlingen, handelt es sich um ein Problem, das beispielsweise in Konstanz am Seeufer noch viel stärker manifest werde. Immerhin werden in Schwenningen 98 Prozent des Mautheparkes offenbar korrekt und ordentlich genutzt. Nur auf einem Areal von 20 Quadratmetern komme es immer wieder zu Streitigkeiten, Körperverletzungen und Platzverweisen.