Bei "Mooschd" und "Schwartemage" sitzen Harry, Josef, Manne, Franz, Luise und Bauernsohn Bodo beisammen, umsorgt von Nelly – und wie so oft, geht Bodo einmal mehr leer aus. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Weigheimer Heimat- und Trachtengruppe freut sich über gut besuchte "z‘Liet-Obede"

Turbulent, urkomisch, hintergründig und erheiternd – der Schwank "Pferdemist und Bienenstich" vereinte alles, was sich theaterbegeisterte Besucher wünschen können. Die Weigheimer Heimat- und Trachtengruppe freute sich bei zwei "z‘Liet-Obeden" über gut besuchte Vorstellungen mit jeweils mehr als 220 Besuchern.

VS-Weigheim. Der Dreiakter "Bienenstich und Pferdemist" von Wolfgang Haberstroh sorgte für wahre Lachsalven, die Zuschauer spendeten immer wieder begeistert Applaus auf offener Szene. Den hatten die acht Akteure auf der Bühne auch redlich verdient, agierten sie doch voller Spielfreude und souverän.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Josef (Peter Dettling) ist Bauer, Pferde- und Bienenzüchter – und unendlich geizig. Mit seinem Sohn Bodo (Lorenz Weißhaar), der nicht nur stinkfaul, sondern auch eher dümmlich ist, sowie seiner Schwester Paula (Anita Knoll) und deren bildhübscher Tochter Nelly (Sandra König), die naiv dargestellt wurde, führt er den Hof. Um mit Zimmermeister Franz (Norbert Rapp) einen Pferdestall zu bauen, "ohne ans Versparte" zu gehen, hat er annonciert: Zum einen will er die Stute Bella verkaufen, in einer zweiten Anzeige sucht er einen Reitlehrer. Der Stall kommt nicht schnell voran, da Franz trotz zahlreicher Inserate keinen Gesellen bekommt.

Zu allem Überfluss hat Luise (Marion Rapp) den Nachbarhof gepachtet, um ebenfalls einen Reiterhof aufzubauen. Geld hat sie keines, doch hofft sie, einen reichen Mann zu finden. Zu den Anzeigenkunden gehört aber auch Paula, die einen Schwiegersohn sucht. Viel Geduld brauchen indes die Kühe des Bauern, denn sowohl Bodo als auch Paula halten gar nichts vom frühen Aufstehen.

Schwung kommt in die Geschichte, als der junge Manne (Kevin Kunz) auftaucht, ein Zimmermann auf der Walz, der bei Franz Arbeit findet. Zugleich erscheint Reitlehrer Harry (Stefan Göller), der sich vor allem für die Stute interessiert. Er trifft auf Paula, die einen Bewerber für ihre Tochter vermutet. Zimmermann Manne lernt den Bienenstich schmerzvoll kennen – und den Pferdemist, als der Bauer die vielen Dutzend Stiche damit behandelt – "helfe duets net – aber der Gschdank lenkt vu de Schmerze ab", konstatiert Josef.

Nach Irrungen und Wirrungen, die für manchen Schenkelklopfer sorgten, kam endlich der Morgen nach dem Richtfest, bei dem Paula am Tisch neben vielen Flaschen nächtigte und der Bauer in der Badewanne schlief, um den Attacken von Luise zu entgehen. Da Luise noch immer hinter dem Bauern her ist, beschließt der, mit einer Verlobten aufzuwarten, die sein Freund Franz in Verkleidung darstellt. Luise überredet Harry und Manne, sich an die "Verlobte" ranzuschmeißen. Als sie den Verkleideten befummeln, hat der genug. Am Ende bekommt der Reitlehrer die hübsche Nelly – und Josef fällt in die Fänge von Luise.

Ein eingespieltes Team agierte auf der Bühne, bei dem Jochen Schlenker als Souffleur dafür sorgte, dass keiner sprachlos blieb. Tontechniker Steffen Gareis und sein Team garantierten, dass jede Pointe auch klar und deutlich im Saal zu hören war. Einen besonderen Dank schickte der Vorsitzende der Heimat- und Trachtengruppe, Norbert Rapp, an das Küchenteam. Dieses tischte Raritäten wie Kutteln oder angemachtem Limburger auf. Auch der FC Weigheim erntete viel Beifall für die Bewirtung.