Rund 100 Polizisten waren am Mittwoch im Einsatz, um die Veranstaltung der AfD zu sichern. Foto: Marc Eich

150 Zuhörer im Theater am Ring. Antifa-Anhänger bringen keine Probleme. 100 Polizisten im Einsatz. Mit Video

Villingen-Schwenningen - Ohne Zwischenfälle aber streng bewacht konnte am Mittwoch der Vortragsabend der AfD im Theater am Ring abgehalten werden. Rund 100 Polizisten sicherten die Veranstaltung.

Es schien, als wenn sich die Bürger in Villingen aufgrund der vergangenen Pegida-Demonstrationen an das Bild gewöhnt hätten: Kastenwagen, alle besetzt mit Beamten der Bereitschaftspolizei, bestimmten am Mittwoch am späten Nachmittag das Villinger Stadtbild. Doch für Aufsehen sorgte dies nicht.

Die Polizei hatte vorgesorgt, wollte nichts anbrennen lassen. Mit eigenen Streifenbeamten aber vor allem Kräften von außerhalb hatte sie eines zum Ziel: Die Teilnehmer der Kundgebung seitens des Offenen Antifaschistischen Treffens und die AfD-Sympathisanten auseinander zu halten. Hierfür wurde das Theater gar mit Absperrgittern verriegelt. Da sich davor aber keine Demonstranten wiederfanden, konnte der Verkehr wider erwarten fließen. Einzig ein paar Gruppen, die offensichtlich der linken Gruppierung angehörten, schlichen umher – zudem hissten sie auf dem Aussichtsturm ein Banner, während pyrotechnische Gegenstände gezündet wurden. Zuvor, gegen 18 Uhr, fanden sich etwa 40 Anhänger des Offenen Antifaschistischen Treffens auf dem Latschariplatz wieder, um gegen das Wahlprogramm der AfD zu wettern und eine "menschenwürdige und solidarische Gesellschaft" zu fordern.

Deutlich mehr Menschen konnten hingegen die Rechtspopulisten mobilisieren. Rund 150 Interessenten und Anhänger waren in den kleinen Saal des gut gesicherten Theaters gekommen, um sich den Vortragsabend anzuhören. Martin Rothweiler, Listenkandidat und VS-Stadtrat, Bundesvorstand der Jungen Alternative Markus Frohnmeier, Lars-Patrick Berg als Mitglied des Landtags sowie Direktkandidat Joachim Senger und Polizeibeamter Martin Hess trugen hierbei ihre Gedanken zum Thema "Innere Sicherheit" vor.

Allerdings wurde die Veranstaltung viel mehr dazu genutzt, einen umfassenden Überblick über das Wahlprogramm der Alternative für Deutschland zu liefern. Hierbei stand insbesondere das Thema Migration im Vordergrund, daneben ging es um soziale Gerechtigkeit und Sicherheit. Martin Rothweiler sprach dabei von einem "Totalausfall der Bundesregierung" und prangerte die Begrifflichkeit der "Einzelfälle" vor dem Hintergrund der "vielen islamistischen Attentate" an, Joachim Senger sah den Rechtsstaat "am Ende".

Einblicke in das Thema der Sicherheit gaben insbesondere Lars-Patrick Berg sowie Polizist Martin Hess. So sieht Berg, angesichts von 650 Gefährdern, die sich derzeit in der Bundesrepublik befinden würden, Deutschland vor großen Problemen. Der Grund: Für jeden Gefährder bräuchte die Polizei 20 bis 30 Beamten, um diese zu überwachen. "Die Sicherheitsbehörden sind bald überlastet", so das Mitglied des Landtags.

Nachdem die Veranstaltung beendet war, konnte auch rund um das Theater wieder schnell Normalität hergestellt werden. Alle Aufregung im Vorfeld des Vortragsabends und der Kundgebung schien offenbar umsonst.