Jede Menge Informationen erhält man im Abt-Gaisser-Haus, dem inzwischen voll belegten Zentrum für Fragen von Senioren und Menschen mit Behinderung. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Interesse am Klostergebäude und seinen Mietern ist riesig / Spitalfonds lüftet Baupläne

Von Birgit Heinig

Villingen-Schwenningen. Groß war gestern das Interesse am Abt-Gaisser-Haus und seinen Mietern. Nicht nur das 2010 mit einer grundlegenden Sanierung aus dem Dornröschenschlaf erweckte Klostergebäude lockte, auch die Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände wollten viele kennenlernen.

"Das Abt-Gaisser-Haus ist ein Bürgerhaus, das Beratung und Freizeitgestaltung bietet" – so lautete die richtige Antwort beim Quiz, mit dem man unter anderem eine Jahresmitgliedschaft beim Sozialverband VdK gewinnen konnte. Der Tag der offenen Tür bot zudem Einblick in Beratungsvielfalt, die vornehmlich aber nicht nur auf Fragen von Senioren und Menschen mit Behinderung antwortet. Der Spitalfonds residiert als Hausherr neben den Kreisverbänden von Arbeiterwohlfahrt und Deutschem Rotem Kreuz, dem Diakonischen Werk, den Behindertenbeauftragten und dem Städtischen Seniorenrat, dem Pflegestützpunkt des Kreises und des VdK.

Zum ersten Mal veröffentlichte der Spitalfonds gestern Baupläne für sein neues Alten- und Pflegeheim "Heilig-Geist-Spital am Warenbach". Im zweiten Halbjahr soll laut Geschäftsführer Günter Reichert mit dem Bau der 88 Plätze am Fuße des Warenbergs begonnen werden. Die Fertigstellung ist für Anfang 2017 geplant.

Ein Dauerthema auch gestern war die Frage nach Wohnformen im Alter. Das gerade gegründete "Bündnis für faires Wohnen", dem auch der Spitalfonds angehört, stand daher im Fokus. Oft nachgefragt werde auch die Finanzierbarkeit von Pflege im Alter, weiß Carina Burger vom Pflegestützpunkt. Das seit Jahresbeginn geltende Pflegestärkungsgesetz habe weitere Unterstützung beschert. Viel beachtet war dazu auch der Vortrag von Gerhard Labor, zweiter Vorsitzender des Sozialverbandes VdK. Umfassende Informationen erhielten die Besucher zudem von Alexander Wierich über das Verfassen eines Testamentes. Geöffnet war gestern ausnahmsweise auch das Dachgeschoss, das als schönster Raum des Hauses gilt, aber aus brandschutzrechtlichen Gründen nur als Archiv nutzbar ist. Nur wenig weniger prächtige Alternativen – etwa für eine Hochzeit – sind der Veranstaltungsraum im ersten Stock oder der Gewölbekeller, der als Zentrale für die Bewirtung im Freien bei herrlichem Sonnenschein genutzt wurde.