Einen bewegenden Abschied bereiteten der scheidenden Kindergartenleiterin Angelika Rapp nicht nur ihre Schützlinge. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Angelika Rapp hat Maßstäbe in der katholischen Einrichtung in Weilersbach gesetzt

VS-Weilersbach (spr). "Wir sind dankbar für Deine Arbeit, Du hast den Kindergarten zu dem gemacht, was er heute ist." Joachim Grimm, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Weilersbach, brachte das auf den Punkt, was viele weitere Redner noch ausführen sollten: Angelika Rapp, die nach 23 Jahren als Leiterin des katholischen Kindergartens St. Bernhard und mehr als 35 Jahre Arbeit als Erzieherin gestern in der Glöckenberghalle verabschiedet wurde, hat in der Ortschaft Maßstäbe gesetzt.

"Du hast viele Veränderungen gemanagt, denn in den vergangenen Jahrzehnten gab es immer Neues, sei es in der Konzeption oder in der räumlichen Ausstattung, aber immer hast Du es geschafft, dass die Kinder jederzeit im Zentrum Deiner Arbeit standen," pflichtete Ortsvorsteherin Silke Lorke für die politische Gemeinde bei. An vieles, das heute Standard ist, habe man früher noch nicht einmal gedacht. Andrea Fischer, Geschäftsführerin der katholischen Kindergärten im Bereich, hob das Engagement von Angelika Rapp hervor: "Sie haben mit Ihrer Präsenz und Ihrem Humor, der auch schon mal recht trocken war, unsere Leiterrunde geprägt und vorangebracht." Zusammen mit den Leiterinnen und Leitern der anderen katholischen Kindergärten verabschiedete Andrea Fischer die Weilersbacherin mit einem Hütchenspiel: Kapitänsmütze, Bauhelm, Rot-Kreuz-Käppi, Pfarrerhut, Sportkäppi, Narrenkappe, Wanderhut und viele weitere Kopfbedeckungen setzten sie Angelika Rapp auf, "denn die Aufgaben sind extrem vielfältig".

Details aus der Jugend erfuhren die Besucher von Christel Stucke, der Schwester Angelika Rapps, die Anekdoten erzählte und beleuchtete, wie es vor mehr als 40 Jahren in Weilersbach war. Sieglinde Nowak dankte als Vorsitzende des Elternbeirates: "Du hast die Kinder immer mit all Deiner Kraft gefördert und unterstützt. Wir wissen es zu schätzen, was Du jeden Tag geleistet hast, ganz nach Deinem Montessori-Motto für die Kinder: Hilf mir, es selbst zu tun."

Petra Heini, Leiterin des Dauchinger Kindergartens, berichtete von ihrem ersten Gedanken, als sie vom Ruhestand ihrer Kollegin erfuhr: "Wen soll ich denn jetzt anrufen, wenn ich keine Lösung weiß?" Man habe immer bestens zusammengearbeitet, "und jetzt, wo wir bald Seelsorgeeinheitsarbeitskolleginnen hätten werden können, da gehst Du in Rente."

Angelika Rapp dankte in ihrer Rede, die gekonnt zwischen Melancholie und dem trockenem Humor changierte, dem Team, den vier Pfarrern und vier Ortsvorstehern, die sie erlebt hatte, und vor allem dem Pfarrgemeindevorsitzenden Joachim Grimm, der sich für die Einrichtung einsetzt: "Kein Wunde, der war ja auch bei mir im Kindergarten. Er war früher übrigens das allerliebste Kind von allen."

Nach den vielen Reden gab es dann etwas fürs Ohr, denn Matthias Rapp spielte für seiner Muter "Let it be" von den Beatles, etwas fürs Herz, denn das musste einem bei der Vorführung der Kinder aufgehen, und schließlich für Leib und Seele, denn Helfer hatten Sekt und ein Büfett vorbereitet.