Theresia Walser kreiert schwarze Politsatire

VS-Villingen. Am Freitag, 24. Oktober, ist um 20 Uhr im Theater am Ring ein Stück zu sehen, dass sich thematisch von der Masse abhebt: Theresia Walsers Komödie "Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel" charakterisiert sich schon durch den Titel selbst – abstrakt, verwirrend und urkomisch.

Drei Gattinnen ehemaliger Diktatoren, Frau Margot, Frau Imelda und Frau Leila, treffen bei einer Pressekonferenz anlässlich der Verfilmung ihres Lebens aufeinander. Mit von der Partie ist auch ein Dolmetscher, der versucht, für die Öffentlichkeit geeignet zu verpacken, was die Damen dank ihrer verqueren Weltanschauung von sich geben. Die drei Frauen hegen für die jeweils anderen keine besondere Sympathie, einig sind sie sich jedoch im Bezug auf ihr schlechtes Image, die Freiheit des Volkes und die gesellschaftlich anerkannte Notwendigkeit, sich hin und wieder zu entschuldigen. Ersteres rührt schlichtweg von einem Missverständnis her, Zweiteres wird im Grunde heillos überbewertet und Letzteres gilt für eine Frau von Welt nun wirklich nicht. Die resoluten Damen können sich allerdings ausschließlich über den Dolmetscher verständigen, der diese Tatsache nutzt, um die ein oder andere Äußerung nicht sinngemäß, teilweise sogar ins Gegenteil verkehrt zu übersetzen. Mit diesem Werk aus zynischen Niederträchtigkeiten und Schlagfertigkeit stellt Theresia Walser ihr dramaturgisches Talent unter Beweis.

Karten gibt es für 25, 22 und 19 Euro (ermäßigt 50 Prozent) beim Tourist-Info & Ticket-Service in Villingen (Franziskaner) und Schwenningen (Bahnhof).