Foto: Marc Eich

Prachtwetter und gut gelaunte Narren: Rund 43.000 Zuschauer säumen in Vierer-Reihen die Straßen in der Innenstadt.    

Villingen-Schwenningen - Die Botschaft für einheimische und auswärtige Besucher war am Fasnetsdienstag klar. VS hat laut Katzenmusik zwar "keinen politischen Plan", aber dafür die beste Fasnet im Land. Rund 43.000 Besucher erlebten in Villingen ein grandioses Finale.

Eine gute halbe Stunde vor Umzugsbeginn füllten sich bereits die Straßen. Dreier-und Vierer-Reihen von begeisterten Zuschauern säumten die Straßen der Altstadt, als Tausende von Hästrägern und Musiker durch die Innenstadt zogen. "Ih, was machen denn die mit dem Besen", rief eine Zuschauern mit deutlich norddeutschem Akzent, als sie zum ersten Mal Stachis bei der Arbeit beobachtete. "Keine Bange, gute Frau", hörte sie, "die nehmen keine Straßen- oder sonstige Besen". Und auch sonst mussten die vielen auswärtigen Schaulustigen noch einiges lernen. Es heißt nicht Putz, sonst Butz zwei drei vier. Und die Katzen wollen ein fröhliches "Miau" und kein Helau hören. Doch selbst Kenner der Fasnet mussten passen, als es um die Frage ging, was denn die Glonkis mit Rhabarber und Ahoi zu tun haben.

Eine wogende Menschenmenge klatschte, schunkelte und freute sich darüber, dass die Vilinger auch 2015 ihrem Ruf gerecht wurden, mit die spendabelsten im ganzen Land zu sein. Ausnahme war ein Mini-Stachi, der in der Chaise saß, und die Gizig-Gizig-Rufe einfach aussaß. Statt zu werfen, aß er den Malzer lieber selbst. Und wenn ein stattlicher Narro mal beim dreistündigen Zug die Orientierung zu verlieren drohte, hatte er ja immer noch seine Alt-Villingerin am Ärmel, die ihn stupfte: "Lauf jetzt zu." Bilanz von Zunftmeister Joachim Wöhrle: "Der Zieschtig war ein Traum. Besser hätte es nicht laufen können."

Ein Warenbach-Hexerich nutzte den gestrigen Schaulauf in eigener Sache: "Alexandra, ich liebe Dich. Willst Du mich heiraten?", stand auf seinem Häs. Sicherlich erinnert sich der junge Mann am heutigen Aschermittwoch noch an seine Botschaft, auch wenn die Fasnet dann vorbei ist.