"Die Resonanz zeigt unsere Entschlossenheit": Laut Angaben der Gewerkschaft Verdi demosntrierten am Donnerstag mehr als 400 Post-Beschäftigte in Villingen. Foto: Wagener

400 Mitarbeiter ziehen mit Trillerpfeifen durch die Stadt. Verhandlungen von Post und Ver.di gehen in nächste Runde.

Villingen-Schwenningen - Im Zuge des Tarifkonflikts bei der Deutschen Post haben am Donnerstag laut Angaben der Gewerkschaft Ver.di mehr als 400 Post-Beschäftigte an einer Demonstration und Kundgebung in Villingen-Schwenningen teilgenommen. Mit Trillerpfeifen, Fahnen und Plakaten zogen die Demonstranten vom Bahnhof durch die Innenstadt zur Neuen Tonhalle.

"Die Resonanz zeigt unsere Entschlossenheit", sagte Engelbert Reck, Gewerkschaftssekretär bei Ver.di. Man wolle mit der Aktion deutlich machen, um was es in der Tarifauseinandersetzung gehe. Mit Blick auf den umstrittenen Aufbau von regionalen Paketgesellschaften, bei denen Paketboten nicht nach dem Haustarif der Post, sondern oft zu niedrigeren Bezügen beschäftigt werden, sagte er: "Die Auslagerung in Billigtöchter ist nicht der Weg, den Ver.di mitgehen wird." Die Post wachse kontinuierlich und mache ständig Gewinne, daher gebe es für derartige Maßnahmen keinen Grund. Die Post wiederum begründet die Ausgliederung mit der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.

In Baden-Württemberg befinden sich laut Ver.di derzeit rund 4200 Beschäftigte der Post im Ausstand. Die genauen zahlen der Streikenden in Villingen-Schwenningen konnte Reck nicht nennen. Er sagte jedoch: "Wir sind zufrieden mit der Streikbeteiligung in VS".

Derweil stapeln sich auch bei der Post in Villingen-Schwenningen die Pakete und Briefe. "Die Rückstände nehmen zu und das Chaos in den Verteilzentren wächst", so Reck. Dies ist jedoch Teil der Strategie: "Wir wollen zeigen, dass die Tätigkeit der Postzustellung wichtig ist und einen guten Lohn rechtfertigt", so Reck.

Der unbefristete Streik bei der Post läuft bereits seit dem 8. Juni. Am Freitag gehen die Verhandlungen von Post und Ver.di in die nächste Runde. Für den Fall, dass es dort zu keiner Einigung kommt, gibt Gewerkschaftssekretär Reck schon einmal die Richtung vor: "Dann streiken wir weiter."