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DRK-Kreisverband plant großangelegte Übung mit Rettungshundestaffeln

Von Marc Eich

Eine groß angelegte, 36-stündige Katastrophenschutzübung stellt derzeit der DRK-Kreisverband Villingen-Schwenningen zusammen mit seiner Rettungshundestaffel auf die Beine.

Villingen-Schwenningen. Sie spüren Menschen zwischen Trümmern nach Erdbeben, Gasexplosionen oder Stürmen auf oder durchsuchen große Flächen auch in unwegsamem Gelände, wie Schluchten und Wälder, nach in Not geratenen Personen: Die Rede ist von Rettungshunden. Um organisationsübergreifend verschiedene Rettungshundeeinheiten aus ganz Deutschland zusammenzuführen, veranstaltet der DRK-Kreisverband Villingen-Schwenningen in der Doppelstadt im kommenden Spätsommer (1. bis 4. September) das so genannte "Rescue Camp".

"Das ist ein organisatorischer Kraftakt", weiß Organisationsleiter Peter Tempeck, der sich aber gleichzeitig auf die Herausforderung freut. Vor allem deshalb, weil die seit 2004 stattfindende Übung bislang vor allem in Norddeutschland veranstaltet wurde, unter anderem in Thürigen, Berlin oder auch Dresden. "Ich war jetzt insgesamt sechs Mal dabei und wir wollten das Camp einfach mal zu uns holen", berichtet Tanya Trempeck, die zusammen mit ihrem Mann ebenfalls zum bisher achtköpfigen Organisationsteam gehört.

Daran teilnehmen dürfen allerdings nur anerkannte Rettungsorganisationen. Das hat einen einfachen Grund: "Über die 36 Stunden müssen sich die Teams autark versorgen und entsprechende Unterkünfte einrichten."

Konkret heißt das, dass die Teilnehmer selber für Strom, Trinkwasser, Nahrungs- sowie Betriebsmittel verantwortlich sind. Aber warum? "Im Falle einer Katastrophe müssen sich die Staffeln ebenfalls selber versorgen und die Übung soll so realitätsnah wie möglich gestaltet werden", erklärt der Verantwortliche Peter Trempeck. Aber auch die Einsätze sollen natürlich nah an einem realen Einsatzszenario gestaltet werden. Welche Katastrophen geprobt werden, will man noch nicht verraten, aber primär soll es bei den Schadstellen um Trümmer jeder Art gehen. "Innerhalb von 15 Minuten müssen die Gruppen bereit zum Ausrücken sein. Sie kriegen lediglich die Koordinaten der Einsatzstelle und sind zudem zeitlich beschränkt", so Trempeck.

Insgesamt 15 Teams können sich diesen besonderen Herausforderungen stellen, deren Richtlinien von der International Search and Rescue Advisory Group (INSARAG) der Vereinten Nationen festgelegt wurden. Da bereits jetzt mehr als 15 Anmeldungen aus ganz Deutschland vorliegen, wird im Februar ausgelost, wer an der Katastrophenschutzübung teilnehmen darf. Diese wird übrigens von internationalen Beobachtern bewertet, zudem sind, so der Organisator, alle lokalen Behörden beteiligt.

Da die Ausführung eines Rescue Camps mit einem erheblichen Organisationsaufwand verbunden ist, sind die ehrenamtlichen Helfer des DRK auf Spenden angewiesen. "Wir brauchen deshalb die Unterstützung aus der Bevölkerung und von Sponsoren", hofft Trempeck auf finanzielle Hilfe bei diesem besonderen, nationalen Ereignis, das erstmals in Villingen-Schwenningen stattfinden wird.