Türke aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis wurde im November abgeschoben. Er verbreitete islamistische Propaganda.

Villingen-Schwenningen - Islamisten aus dem Südwesten kämpfen in Syrien gegen das Regime von Staatspräsident Baschar al-Assad. "Wir stellen in den letzten Wochen und Monaten vermehrt Ausreisen Richtung Syrien fest", sagte der Leiter der Abteilung Staatsschutz beim Landeskriminalamt (LKA), Karl-Heinz Ruff. "Uns sind mindestens drei Islamisten aus Baden-Württemberg bekannt, die in dem arabischen Land aufseiten der Aufständischen stehen", sagte er.

Einer von ihnen ist ein 33 Jahre alter Türke aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis, der nach einer Verurteilung wegen des Verbreitens islamistischer Propaganda im November vergangenen Jahres in sein Heimatland ausgewiesen worden sei.

50 bis 60 Menschen aus Deutschland unterstützen nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden in der türkisch-syrischen Grenzregion die Kämpfe der Aufständischen gegen das herrschende Regime, sagte Ruff weiter.

Niemand reise direkt nach Syrien. Oftmals führe der Weg über die Türkei. "Das ist nicht auffällig. Es ist eher auffällig, wenn eine Ausreise über Ägypten stattfindet." Dort gebe es viele Sprachschulen, die speziell auf westliche Ausländer ausgerichtet seien. "Da gehen Werber gezielt auf die Leute zu und schauen sie sich an, ob sie nützlich sind. Schmächtige Kameraden mit 1,60 Meter Größe werden eher aussortiert."

Nach den Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden sind syrische Oppositionelle auch im Südwesten aktiv, um Spenden zu sammeln. Mit dem Geld sollten beispielsweise gebrauchte Krankenwagen in das Land gebracht werden. Spendensammlungen für Syrien gab es den Angaben zufolge in Reutlingen, Mannheim und Sindelfingen. "Von Reutlingen aus wurde für die Freie Syrische Armee gesammelt", sagte Ruff. "Dort liegt der Verdacht nahe, dass die Gelder nicht nur für humanitäre Zwecke eingesetzt werden."