Sido trat erstmals in der Doppelstadt auf – und verwandelte die Helios-Arena in einen Rap-Tempel. Foto: Eich

Musiker verwandelt Helios-Arena in Hip-Hop-Tempel. Bühne mit überdimensionalen LED-Wänden ist echter Hingucker. Mit Video.

Villingen-Schwenningen - Rund 2500 Fans durften am Dienstagabend eine Premiere erleben. Sido trat erstmals in der Doppelstadt auf – und verwandelte die Helios-Arena in einen Rap-Tempel.

Um 19 Uhr öffneten sich am Dienstag die Tore der Eishalle. Doch die Massen strömten nicht in die Helios-Arena um, wie üblich, DEL-Eishockey zu erleben, nein – dieses Mal stand der Rap im Vordergrund. Bereits Stunden vor dem Konzert war die Schlange vor dem Einlass über 100 Meter lang – kein Wunder, man wollte sich für das einzige Konzert des Berliners im Schwarzwald die besten Plätze sichern. Denn der 34-Jährige hat seine Fans besonders lange zappeln lassen. Ursprünglich wollte der Rapper, der mit seiner Frau das zweite gemeinsame Kind erwartet, bereits im Januar in die Doppelstadt kommen. Er verschob die Tour aber, um sein neues Album "IV" aufzunehmen.

Damit die Besucher auch in den Genuss seiner aktuellen Lieder kommen, war erneut ein wahrer Kraftakt nötig. Dieser wurde seit Sonntagabend von zahlreichen Mitarbeitern der Kunsteisbahn-Gesellschaft gestemmt, die die Bodenabdeckungen für die Eisbahn verlegten aber natürlich auch Banden und Verglasungen entfernten. Eine zusätzliche Heizung sollte zudem dafür sorgen, dass die Besucher nicht mehr frieren.

Einheizen sollten aber auch B-Tight und später MoTrip. Der deutscher Rapper libanesischer Herkunft, der Sido auf seiner "Liebe-Live-Tour 2015" begleitet, unterhielt das Publikum bestens – unter anderem mit seiner aktuellen Single "So wie du bist", die sich auch in den Top-Ten der Hitlisten des deutschsprachigen Raums wiederfindet. Dann – gegen 20.30 Uhr – betrat derjenige die Bühne, wegen dem alle gekommen waren.

Der Bart leicht ergraut und statt seiner Totenkopfmaske mit Cap, Kapuze und Sonnenbrille "maskiert": So präsentierte sich gestern Abend Paul Hartmut Würdig – besser bekannt als Sido. Das Konzert startete er in Begleitung von bengalischem Feuer und dem Lied "Für ewig" – die Stimmung war schnell am Siedepunkt. Kein Wunder, der Rapper legte anschließend mit bestens bekannten Songs wie "Schlechtes Vorbild", "Augen auf" oder auch "Straßenjunge" noch ordentlich einen drauf. Spätestens als die Worte "Schmeißt die Fuffis in den Club" durch die mit etwa 2500 Fans gefüllte Arena hallten, war es selbst um die meisten Fans auf den Sitzplätzen geschehen. Die Arme wurden in die Höhe gerissen und begleiteten Sido den gesamten Abend.

Doch nicht nur die Musik begeisterte gestern das Publikum – auch die Bühne mit überdimensionalen LED-Wänden (für das Material dazu benötigt man ganze fünf Lkws) war ein echter Hingucker.

Für Sido bedeutete das Konzert übrigens nur eine Zwischenstation auf seiner Tour in 30 Städten innerhalb von rund fünf Wochen. am Mittwochabend möchte er seine Fans in München begeistern.