In Villingen-Schwenningen soll bald der erste 24-Stunden-Hubschrauber Baden-Württembergs stationiert werden. Symbolbild. Foto: dpa-Zentralbild

Grünes Licht für Hubschrauber-Landeplatz am Schwarzwald-Baar-Klinikum. 1,3 Flüge pro Nacht möglich.

Villingen-Schwenningen - Der Hubschrauber-Sonderlandeplatz in Villingen-Schwenningen hat grünes Licht erhalten: Die Genehmigung für den Nachtflug wurde erteilt. Hier soll bald der erste 24-Stunden-Hubschrauber Baden-Württembergs stationiert werden.

Nach vielen Wochen des Bangens und Wartens gab es nun grünes Licht für Villingen-Schwenningen. Am Schwarzwald-Baar-Klinikum soll bald der erste Rettungshubschrauber des Landes stationiert sein, der im Notfall rund um die Uhr abheben darf.

Seit Donnerstag ist die rechtliche Basis dafür gelegt. "Mit Wirkung von heute ist die luftfahrtrechtliche Genehmigung für den 24-Stunden-Betrieb des Hubschrauber-Sonderlandeplatzes am Schwarzwald-Baar-Klinikum erteilt", sagte Horst Rieker, luftfahrttechnischer Sachverständiger beim Regierungspräsidium in Stuttgart, Außenstelle Freiburg. Rieker überbrachte die Genehmigung an Daniel Pfaff, den stellvertretenden Geschäftsführer der DRK Rettungsdienst Schwarzwald Baar gGmbH, die Betreiber des Hubschrauberlandesplatzes ist. Nun starten die sechswöchigen Einspruchs- und Klagefristen – erst danach kann der Betrieb rund um die Uhr aufgenommen werden.

Die Rettungskette im Südwesten wäre damit um ein wichtiges Glied ergänzt. Bisher konnte vor allem im Winterhalbjahr nur im Tagflug geflogen werden. Setzte die Dämmerung bereits um 16 Uhr ein, war teilweise bis 8 Uhr morgens kein Rettungsflug möglich. Künftig soll die Hilfe aus der Luft rund um die Uhr gesichert sein und auch Sekundärtransporte, etwa Umlegungen von Patienten in Spezialkliniken, möglich machen. Hilfe, die bis dato oft aus der angrenzenden Schweiz angefordert werden musste.

1,3 Flüge pro Nacht macht die Genehmigung für den 24-Stunden-Betrieb im Durchschnitt in Villingen-Schwenningen möglich. Ergänzend dazu verfüge, so Rieker, ein Flugplatz im Landkreis Waldshut seit Kurzem über die Genehmigung für drei Nachtflüge, so dass in Baden-Württemberg 4,3 Nachtflüge in den besonders geschützten Nachtstunden, also zwischen 22 und 6 Uhr, möglich sind.

Des einen Freud, des anderen Leid: Freiburg hat das Nachsehen

"Wir freuen uns auf die nächsten Schritte", so Daniel Pfaff, der kaufmännische Leiter bei der DRK Rettungsdienst Schwarzwald-Baar gGmbH. Das Personal sei vorbereitet, ein entsprechender Hubschrauber stehe bereit. Doch noch gibt es viel zu tun, bis der 24-Stunden-Hubschrauber wirklich als solcher fliegt. Denn auch mit den Nutzern des Hubschrauber-Sonderlandeplatzes müssen zwischen dem Innenministerium des Landes, den Krankenkassen und dem DRK noch die Details geklärt werden.

So groß die Freude im Schwarzwald-Baar-Kreis nun ist, so bitter saß die Enttäuschung in Freiburg. Schon lange, bevor in Villingen-Schwenningen die Pläne für den 24-Stunden-Betrieb reiften, musste man diese im Breisgau begraben. "Dort scheiterte das Vorhaben aufgrund von Emissionsproblemen für andere Bauprojekte", so Renato Gigliotti, Pressereferent des Innenministeriums gegenüber dieser Zeitung. Die Nachtflug-Genehmigung konnte daher nicht erteilt werden. Der dort beantragte Nachtflugbetrieb wäre allerdings viel intensiver gewesen als der nun für Villingen-Schwenningen genehmigte.