Zwei die sich auf Anhieb verstehen: Oberbürgermeister Rupert Kubon (2.v.rechts) und SPD Bundesvize Ralf Stegner. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Neujahrsempfang: Ralf Stegner fordert Rückbesinnung der SPD

Schwarzwald-Baar-Kreis. Beim Neujahrsempfang des SPD-Kreisverbandes im voll besetzten Franziskaner-Cafe war mit Ralf Stegner einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden zu Gast, der es gewohnt ist Kante zu zeigen und mit transparenten Aussagen die Mitglieder zu begeistern.

Auf Einladung des Kreisvorsitzenden Jens Löw war er in den Schwarzwald gekommen und reihte sich auf Anhieb in die lange Liste der Neujahrsredner ein, die für den Kreisverband als Motivationsspritze zu Beginn des neuen Jahres wirken. Nach der musikalischen Eröffnung durch Silke Vogt und Stefan Weisser blickte Löw auf ein wenig erfreuliches Jahr.

Flüchtlingsdiskussionen, steigender Hass, Gewalt, Krieg und Terror dazu die verlorene Mitwirkung an der Landesregierung ließen nur den Schluss zu, dass es im neuen Jahr nur besser werden könne.

Löw appellierte, sich für ein Programm stark zu machen, das auf seiner eigenen sozialdemokratischen Identität aufbauend Lösungen für die Probleme aufzeige, welche die Bürger bewegen. Er hob das Engagement für soziale Gerechtigkeit und gleiche Bildungschancen für alle als zwei der Kernkompetenzen seiner Partei hervor. Gleichzeitig forderte er, die Verantwortung gegenüber den nachfolgenden Generationen, die Terrorbekämpfung und die Klimaproblematik lösungsorientiert zu thematisieren.

Oberbürgermeister Rupert Kubon bezeichnete es als ein Phänomen, dass es Bürger gebe, die vor den Sachverhalten die Augen verschlössen und aus emotionaler Befindlichkeit die Parteien an den äußeren Rändern der Demokratie wählen. Kubon skizzierte drei Wege das Vertrauen dieser Bürger, in einer Zeit in der es dem Gemeinwesen so gut wie selten geht, zurückzugewinnen. "Wir müssen die Menschen wieder begeistern, die Fakten so darstellen wie sie sind und deutlicher Kante zeigen. Es ist nicht hilfreich, jeden Tag die Meinung, gegen die eigene Überzeugung auf Grund von Stimmungen zu ändern".

Ein Rezept gegen die Ausbreitung von Angst, Hass und Depression zauberte der SPD-Bundesvorsitzende Ralf Stegner in Verbindung mit dem Appell zur Rückbesinnung auf die Werte der Partei hervor. Beim Neujahrsempfang im voll besetzten Franziskaner-Cafe forderte Stegner eine Rückbesinnung auf den Stolz und das Selbstbewusstsein einer Partei, " die immer dann stark war, wenn es galt das Land durch das Aufkrempeln der Ärmel zusammenzuhalten". Stegner forderte, nicht vor dem Terrorismus zu kapitulieren, sondern sich wieder verstärkt um die realen Sorgen der Menschen zu kümmern. Diese lägen in den Bereichen der sozialen Ungerechtigkeit, nicht mehr bezahlbaren Mietpreisen und mangelhafter Verkehrsinfrastruktur. Als Beispiele nannte er den vielfach beobachtbaren Aufnahmestopp in den Arztpraxen des ländlichen Raumes und gleiche Bildungschancen für alle.