Die Volksbank-Spitze mit Daniel Hirt, Joachim Straub und Ralf Schmitt (von links) strahlt: 2014 ist gut gelaufen. Foto: Spitz Foto: Schwarzwälder-Bote

Kundenvolumen steigt auf 4,8 Milliarden Euro / "Pay Direkt" kommt

Von Cornelia Spitz

Villingen-Schwenningen. Die Rahmenbedingungen für 2014 waren besondere: eine gute Konjunktur in einem Jahr der Regulatorik und der Niedrigzinsen. Und trotzdem legte die Volksbank Schwarzwald Baar Hegau gestern eine Bilanz vor, mit der sich der Vorstandsvorsitzende Joachim Straub und die beiden Vorstände Ralf Schmitt und Daniel Hirt sehr zufrieden zeigen konnten.

Die regionale Volksbank ist nach wie vor gefragt, das Kundenanlagevolumen stieg um 5,5 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, das betreute Kundenkreditvolumen um 10,5 Prozent auf 2,18 Milliarden Euro. So ergab sich summa summarum ein betreutes Kundenvolumen von 4,8 Milliarden Euro (plus 7,7 Prozent).

Die Banker strahlten und machen keinen Hehl daraus, dass auch die Kommunen sich über den Zuspruch für die Regionalbank freuen dürfen: Über Steuern, Gehaltszahlungen und Investitionen in der Region durch die Volksbank flossen 3,8 Millionen Euro als Gewerbesteuern zurück in die Kommunen.

Der Vorstandsvorsitzende Straub beleuchtete das Ergebnis der Volksbank für 2014, wonach der Zinsüberschuss bei 57,9 Millionen Euro (plus 11,3 Prozent) lag. Erhöhte Verwaltungsaufwendungen (plus 10,5 Prozent; 42,1 Millionen Euro) sind teilweise wachstumsbedingt, aber auch der Regulatorik zuzuschreiben. Die Bilanzsumme stieg um 9,3 Prozent auf über 3,5 Milliarden Euro. Gemessen an der Entwicklung seit 2010 stieg die Bilanzsumme 2014 etwas geringer als in den Vorjahren. Als Ursache dafür nannte Straub den Niedrigzins – "man muss einfach mehr Volumen bewegen, um den gleichen Ertrag zu erzielen."

Erfolge wie 2014 vermeldet das Haus seit Jahren. Die Fusion mit der Volksbank im Hegau erschloss neue Wachstumsmärkte. Kann das so weitergehen? Straub und Schmitt bleiben gelassen: "Der Markt ist noch so groß und wächst." Und die Strategie, durch die Fusion im Hegau der Sparkasse die Stirn zu bieten, ging auf. Die Volksbank Schwarzwald Baar Hegau ist zu stattlicher Größe gewachsen. Dient die Bilanzsumme als Maßstab, rangiert sie in Baden-Württemberg nach Stuttgart und Mannheim sogar an dritter Stelle.

Zufriedenstellend gestaltet sich für den Vorstand auch das Immobiliengeschäft. Der Niedrigzins kurbelt das Geschäft zusätzlich an, und das Preisniveau auf der Baar ist erträglich. "Hier bekommt man wenigstens noch was fürs Geld", meint Ralf Schmitt. Gefragt sind vor allem Immobilien in Villingen sowie im Hegau Richtung Bodensee – "weil man sich’s am See gar nicht mehr leisten kann, drängen die Leute eher raus in den Hegau", erläuterte Daniel Hirt. Wie lange der Niedrigzins das Geschäft noch ankurbelt, dazu wagten die Bankvorstände keine Prognose – "Ich sehe auf Sicht bis Ende 2015 keine Zinssteigerung", so Schmitt vorsichtig.

Vorsicht ist auch ein Stichwort im Bereich Online-Banking. Die Online-Transaktionen stiegen um etwa 30 bis 40 Prozent. Und weil Online die Zukunft ist, stricken die deutschen Banken an einer Konkurrenz zu Paypal. "Pay Direkt" heißt das Bezahlsystem, das viele Häuser, darunter die Volksbank Schwarzwald Baar Hegau, umfasst, per Klick auf einen Icon wird der User auf die Seite seiner Bank geleitet. Der Service soll sogar so diskret sein, dass bei der Bank die bevorzugte Lieferadresse für online Bestelltes hinterlegt ist. Den Markt erobern soll es im Herbst, vorab flattert den Kunden ein Briefchen ins Haus, damit sie sich bei ihrer Bank für das System anmelden können.

u Betreutes Kundenvolumen: rund 4,8 Mrd. Euro, 110 000  Kunden

u Bilanzsumme:  rund 3,5 Mrd. Euro

u Mitarbeiter: 450

u Filialen/Geschäftsstellen: 39

u Mitglieder: 55 000