Foto: Bartler-Team

1500 Hästräger ziehen in einem bunten Lindwurm durch die Straßen. Gute Stimmung in den Besenwirtschaften.

VS-Weigheim - Am Samstagnachmittag hatten die Häs- und Maskenträger auf den Weigheimer Straßen das Sagen. Mehr als eine Stunde lang zog ein Lindwurm von etwa 1500 bunt verkleideten Narren vom Rathaus zur Festhalle.

Mehrere Besenwirtschaften öffneten ihre Pforten. Trotz der schneebedingt schwierigen Parkplatzsituation war die Zuschauerresonanz gut. "Wir haben am Tag von dem Umzug alles mobilisiert und mit 14 Räumfahrzeugen Parkraum geschaffen", warb Zunftvorstand Sven Becker um Verständnis für die teils weiten Wege zur Umzugsstrecke. Diese war gut gesäumt von Schaulistigen.

Als der Tross bei der Kirche links in Richtung Trossingen bog, standen die Zuschauer in mehreren Reihen. Auch im Bereich des Sprecherwagens am Aufstieg zur Festhalle reihten sich die Fastnachtsbegeisterten eng aneinander. Gerd Löwl begrüßte Ortsvorsteherin Ursula Mosbacher und eine Reihe weitere prominenter Gäste. Der Sprecher informierte die Besucher über allerlei Wissenswertes zu den mitlaufenden 51 Musikkapellen und Narrengruppen. Genau genommen umfasste der Umzug sogar 52 Gruppen. Eingerahmt von den Wiegemer Wölfen und den Wiegemer Hanseln marschierte der Musikverein Weigheim vorneweg und dann noch einmal in der Mitte des Zugs mit.

Die weiteren Narren kamen von nah und fern. Aus der Nachbarschaft wirkten die Haldenzunft aus Mühlhausen, der Narrenverein Trossingen und die ebenfalls aus der Musikstadt kommenden Sonnenhänsele mit. Die "Kibbl Schisser" reisten aus der Ortenau an, die Seeteufel kamen aus Freiburg. Die vielen bunt verkleideten Hexen hatten nicht nur zahlenmäßig die Oberhand. Sie zerzausten mit Vorliebe die Haare junger Zuschauerinnen oder füllten ihre Krägen mit Schnee und Konfetti. Die Kräuterhexen aus Veringenstadt zogen weibliche Schaulustige gleich in das Umzugsgeschehen mit ein. Eine aus ihnen gebildete menschliche Mauer überquerten sie mit Geheul und gewagten Sprüngen.

Die närrische Bevölkerung fand Gefallen an dem munteren Treiben. Nach dem Umzug feierten viele von ihnen noch lange gemeinsam mit Umzugsteilnehmern in Besenwirtschaften oder der als Narrenzentrale umfunktionierte Festhalle weiter.