Noch ist die Sanierung der Färberstraße nicht abgeschlossen. Doch schon jetzt wird die Frage, welche Wirte in welchem Umfang draußen bewirten dürfen, heftig diskutiert. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt ermittelt Bedarf in Färberstraße / "Ein Hauen und Stechen"

Von Eva-Maria Huber

Villingen-Schwenningen. Wie viel Platz hätten Sie denn gerne vor dem Haus? Das Bürgeramt will es ab kommender Woche ganz genau wissen und schickt an Einzelhändler und Gastronome der Färberstraße entsprechende Schreiben. Noch dieses Jahr soll klar sein, wer was und vor allem in welchem Umfang draußen darf.

Kurz vor dem Wochenende mag mancher Gastronom mitseiner Einschätzung gar nicht schlecht liegen. "Bis jetzt hat sich noch nichts getan", meinte beispielsweise Domenico Wittkopf, Anwohner und Wirt im Gasthaus Ott. Was seit Wochen bei Gewerbetreibenden, Wirten und Anwohnern für Gesprächsstoff sorgt, sei "noch unverändert", meinte er auf Anfrage des Schwarzwälder Boten.

Was Wittkopf gestern noch nicht wusste: In der kommenden Woche verschickt Bürgeramtsleiter Ralf Glück an alle Händler und Gastronome der bald fertig sanierten Färberstraße Schreiben. Darin sollen die Betroffenen ihre Nutzungs-Wünsche und ihren Bedarf äußern.  "Und wir werden dann sehen", so Glück gestern, "wie wir die Interessen unter einen Hut bringen." Diesen Anschreiben voraus ging eine Reihe von Gesprächen, die zwischen den Beteiligten und der Stadt bereits stattfanden. Erklärtes Ziel ist es, nach Abschluss der Färberstraßen-Sanierung, bis zum Dezember, die "Kneipenmeile in neuem Glanz erstrahlen zu lassen."

Die Vorstellung von einer glanzvollen Meile ist sicherlich schön. Doch bis es soweit ist, dürfte es noch ein "Hauen und Stechen" geben, so die Einschätzung eines Gastronoms. Hintergrund: Mit der neu sanierten Färberstraße verlieren die wenigen Wirte, die bislang eine Konzession für eine Außenbewirtschaftung hatten, ihre Genehmigung. "Doch von den 14 Wirten hier, haben alle bislang Interesse an Außenterrassen signalisiert", weiß Wittkopf.

Der Haken an der Sache: Die Stadt möchte ab dem Winter nur fünf Sondernutzungsstellflächen ausweisen, die dann in der Gartenwirtschaftssaison für Außenterrassen genutzt werden können. "Wenn wir nur fünf interessierte Wirte haben, dann hätten wir sicherlich kein Problem", so Glück. Ein rollierendes System, wie es die Vertreter der Stadt bei zu viel Anfragen bereits ins Spiel brachten, lehnen die Wirte ab. Dafür würden viele den Verkehr am liebsten aus der Färberstraße verbannen.

Außenterrassen hin, Konzessionen her: Bei der am kommenden Montag startenden Färberstraßen-Befragung geht es nicht nur um die Wirte und deren Wunsch nach einer Konzession für Außenterrassen. Es geht auch um die Händler, die auf eine ausreichende Zahl an Parkplätzen (zumindest für Kurzzeitparker) pochen und um die Anwohner, die ihren Ruhebedarf anmelden.