Interview: Horber spricht über Abstiegskampf mit seiner Mannschaft SGV Freiberg und seines Ex-Vereins.

Horb - Mahir Savranlioglu befindet sich im Abstiegskampf. Eine Parallele zu seinem ehemaligen Verein Stuttgarter Kickers, bei dem er fünf Jahre lang kickte und mit für den Aufstieg in die dritte Liga gesorgt hatte. Der Schwarzwälder Bote hat  den Kapitän  der SGV Freiberg getroffen.

Mahir, wie läuft es?
Mahir Savranlioglu: Ich war letzte Woche krankgeschrieben, die Runde in der Oberliga ist nicht gut gelaufen. Wir hatten viele Trainerwechsel und kämpfen gegen den Abstieg. Einige Spieler haben wohl noch nicht begriffen, worum es geht.

Eine Parallele zu Deinem Ex-Verein, den Stuttgarter Kickers...

Der Verein und die Fans der Kickers tun mir brutal leid. Der Verein wird nicht gut geführt – das merkt man jetzt. Spieler wie Enzo Marchese, Michele Rizzi, Alvarez, Julian Leist oder Nick Fennell – das sind Spieler, die die Kickers nie hätten wegschicken dürfen. Ein Teil dieser Spieler ist gerade dabei, mit ihren jetzigen Vereinen den Aufstieg in die Zweite Liga zu schaffen.

Muskelfaserriss Im September 2013, das Aus bei den Kickers. Tut das heute noch weh?

Im ersten Moment hat mir das wehgetan. Aber jetzt geht es mir gut: Ich mache eine Ausbildung zum Automobilkaufmann in Großbottwar und gehe viermal die Woche bei der SVG Freiberg trainieren. Das war der richtige Schritt für mich.

Warum?
Auf den ersten Blick verdient man recht anständig in der Dritten Liga. Aber ich kenne keinen Fußballer, der für seine Zukunft vorgebaut hat. Ich habe das jetzt alles hinbekommen.

Du hast im Oktober vorletzten letzten Jahres Deine Tugba geheiratet. Seid Ihr schon weg aus Horb?

Ich glaube, ich komme hier nicht raus. Ich versuche das schon seit acht Jahren, doch irgendwie fühle ich mich wohl in Horb. Weil hier meine alten Freunde und Bekannten sind. Wir wohnen in Nordstetten, ich pendle wie in meiner Zeit bei den Stuttgarter Kickers noch immer. Diesmal aber gut 92 Kilometer einfach, von morgens 6 Uhr bis 8 Uhr. Tugba arbeitet im Zentrum von Stuttgart.

Ausbildung zum Automobilkaufmann, Zukunftspläne mit Deiner Tugba – kannst Du Dir ein Leben ohne Fußball mit Deinen 29 Jahren vorstellen?

Auf keinen Fall. Ohne Fußball geht für mich nichts. Ich will immer im Fußballgeschäft bleiben. Auf jeden Fall möchte ich einen Trainerschein machen. Ich möchte nicht in der Bezirksliga kicken, sondern in höheren Ligen, wo ich herkomme. Getreu meinem Motto: wenn, dann richtig.
 

Die Fragen stellte Jürgen Lück.