Geschafft: Die Stuttgarter (von links) Simon Terodde, Emiliano Insua und der Torschütze zum 3:1, Alexandru Maxim, bejubeln den Derbysieg. Foto: Deck

2. Bundesliga: "Total stolz auf mein Team" - Stuttgarter gewinnen hart umkämpftes Spiel beim KSC.

Die Stuttgarter Spieler feierten ausgelassen mit ihren jubelnden Fans, die Karlsruher ließen enttäuscht die Köpfe hängen.

Nach dem hart erkämpften, aber verdienten 3:1 (1:0) im brisanten, hoch emotionalen und prestigträchtigen Derby herrschte bei Schwaben und Badenern eine völlig konträre Gemütslage. "Ich bin total stolz auf mein Team", lobte VfB-Trainer Hannes Wolf seine Schützlinge am Sonntag. "So muss man ein Derby spielen." Sein KSC-Kollege Tomas Oral konstatierte geknickt: "Die Niederlage ist absolut ärgerlich. Die Jungs haben alles reingeworfen." VfB-Verteidiger Kevin Großkreutz, der wie Wolf heiß umkämpfte Derbys aus seiner Zeit bei Borussia Dortmund bestens kennt, erklärte: "Ich weiß, was das für die Menschen bedeutet." Mit breitem Grinsen wünschte der Weltmeister den VfB-Fans viel Spaß in Stuttgart: "Lasst es krachen."

Bei herrlichem Herbstwetter und prächtiger Stimmung vor 27 930 Zuschauern im Wildparkstadion lieferten sich die beiden Erzrivalen in ihrem ersten Kräftemessen in der 2. Fußball-Bundesliga ein hartes und spannendes Duell. Der Karlsruher SC kam besser ins Spiel, aber der VfB Stuttgart agierte effektiver. Takuma Asano nutzte gleich die erste Chance zur Führung. Der Japaner vollstreckte nach einer perfekten Vorlage von Carlos Mané per Direktabnahme zum 1:0 (10. Minute). Kurz nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit erhöhte Stürmer Simon Terodde per Kopf nach einer gut getimten Flanke von Emiliano Insúa auf 2:0 (46.).

Bei den Badenern keimte Hoffnung auf, als Moritz Stoppelkamp einen von Linksverteidiger Insúa verschuldeten Handelfmeter sicher verwandelte. (51.). Aber der VfB übernahm nun immer mehr das Kommando: Der ebenfalls kurz zuvor eingewechselte Alexandru Maxim machte mit dem 3:1 (86.) alles klar. "Wir haben verdient gewonnen", urteilte Wolf.

Tatsächlich hatte der VfB die besseren Möglichkeiten. Innenverteidiger Toni Sunjic mit zwei Kopfbällen innerhalb von zwei Sekunden (23.), erneut Asano (65.) und Kapitän Christian Gentner mit einem gefühlvollen Schlenzer scheiterten jedoch jeweils knapp.Dem standen nur zwei Karlsruher Chancen durch Hiroki Yamada (18.) und Erwin Hoffer (27.) gegenüber. Dennoch schlugen sich die Badener tapfer. "Wir sind enttäuscht, dass wir uns für unseren Aufwand nicht belohnt haben", sagte Torhüter Dirk Orlishausen.

Die Hochsicherheitspartie verlief erstaunlich ruhig. Vor dem Beginn blieb es weitgehend friedlich. Und bis zum Abpfiff kam es nicht zu den befürchteten Ausschreitungen zwischen den seit Jahren erbittert verfeindeten Ultras beider Vereine. Allerdings zeigte die Polizei mit etwa 1350 Beamten und zwei Wasserwerfern auch starke Präsenz.