Der VfB Stuttgart hat die Klasse gehalten. Am Ende war es ein Horror-Trip mit Happy-End, meint unser Sportchef Gunter Barner in seinem Kommentar. Foto: dpa

Der Klassenerhalt ist geschafft. Doch wie soll es nun beim VfB Stuttgart weiter gehen? Das Happy-End ist ein großes Glück, aber auch eine ernstzunehmende Verpflichtung, meint unser Sportchef Gunter Barner in seinem Kommentar.

Stuttgart - Die gute Nachricht ist: Der VfB Stuttgart spielt auch im 39. Jahr in der Fußball-Bundesliga. Die schlechte ist: Wenn nicht alles täuscht, ist Durchschnittsalter in Stadt und Region vorübergehend um ein paar Jahre gestiegen. Geht eigentlich noch mehr Spannung, kann ein Fan seine Nerven noch häufiger bis zum Bersten belasten? Diese Saison, liebe Sportsfreunde, ertrugen nicht nur Mitglieder der weiß-roten Glaubensgemeinschaft nur mit Klinikpackungen voller Baldrian.

Aber am Ende war es alle Aufregung wert: Der VfB bleibt so erstklassig wie die Stadt und seine Region. Doch wäre es ein großer Fehler, nach all der Erleichterung und all dem Jubel zur Tagesordnung überzugehen. Der Horror-Trip durch diese Saison war die Folge etlicher Fehlgriffe in der Clubführung während der vergangenen Jahre. Das Happy-End ist ein großes Glück, aber auch eine ernstzunehmende Verpflichtung. Die Bosse vom Cannstatter Wasen müssen die Vergangenheit schonungslos aufarbeiten und ohne falsche Rücksichtnahme ihre Lehren daraus ziehen. Die Personalwechsel im Vorstand waren nicht mehr als ein Anfang. Jetzt braucht es klare Pläne, überzeugende Konzepte und fähiges Personal, um beides umzusetzen. Die Fans des VfB jedenfalls waren in dieser Spielzeit erstklassig. Der Verein muss es trotz des verhinderten Abstiegs erst wieder werden.