Zoff im Trainingslager in Lagos: Die VfB-Stürmer Harnik (li.) und Ibisevic Foto: Bm

VfB-Sportvorstand Robin Dutt wertet den Trainings-Zoff der beiden Stürmer Vedad Ibisevic und Martin Harnik als gutes Zeichen.

Lagos - So ist das, wenn zwei Alphatiere aufeinandertreffen. Vedad Ibisevic und Martin Harnik verfügen über ein ausgeprägtes Selbstvertrauen, die beiden VfB-Profis wissen um ihren Stellenwert, und statt klein beizugeben, verteidigen sie ihre Position. Wenn es sein muss, in jedem Zweikampf.

Am Samstag waren sie im Training an der Algarve aneinandergerasselt. Harnik grätschte Ibisevic ab, der das Duell persönlich nahm und sich Harnik an Ort und Stelle mit Worten und einer Handgreiflichkeit zur Brust nahm. Verteidiger Florian Klein ging dazwischen, Trainer Huub Stevens schickte Ibisevic zum Laufen. Ist damit alles gut?

Es scheint so. Zumindest beteuern das die beiden Streithähne. „Wir sind beide emotionale Jungs. Das gehört zum Fußball dazu“, sagt Ibisevic (30), „wir sind ein bisschen zu weit gegangen. Jetzt ist das erledigt.“ Was Martin Harnik (27) bestätigt: „Wir haben uns die Hand gegeben. Damit ist die Sache vom Tisch.“

Auch Huub Stevens (61) macht kein Bohei aus der Sache. Der Trainer ist erfahren genug, um den Konflikt richtig einzuordnen. „Das gehört dazu, das ist doch harmlos. Da habe ich schon andere Situationen erlebt“, sagt Stevens, „wir haben das besprochen, die Sache ist aus der Welt.“

Insgeheim ist Stevens sogar froh, dass die Mannschaft Leidenschaft zeigt. Stevens selbst hat ihr mehrmals vorgehalten, sie sei zu emotionslos. Was nun zumindest zwei der 25 anwesenden Profis widerlegt haben. „Das ist ein gutes Zeichen. Die Mannschaft lebt“, findet auch Sportvorstand Robin Dutt, „das war nicht über der Grenze, sondern an der Grenze. Das war in Ordnung.“

Auch Georg Niedermeier kennt den Vorwurf, die Mannschaft sei zu lethargisch. „Der Vorfall zeigt, dass alle voll bei der Sache sind“, sagt der Innenverteidiger, „lieber dann auch einmal emotional über das Ziel hinausschießen als zurückstecken.“