Armin Veh setzt gegen Bayer Leverkusen ganz auf Defensive Foto: dpa

VfB-Trainer Armin Veh verabschiedet sich gegen Bayer 04 Leverkusen von seiner offensiven Ausrichtung. Man will dem Champions-League-Teilnehmer nicht ins offene Messer laufen.

Stuttgart - 1. FC Köln, 1899 Hoffenheim, Hannover 96. Die bisherigen Heimspielgegner des VfB Stuttgart haben bei ihrem Gastspiel allesamt dieselbe Taktik angewandt: sich massiv vor dem eigenen Strafraum einigeln und auf entscheidende Fehler des Gastgebers warten. Mit Ausnahme vom Spiel gegen Hannover haben die Roten ihren Gästen diesen Gefallen auch stets getan. Das 1:0 gegen die Niedersachsen brachte in dieser Saison die bislang einzigen Punkte in der Mercedes-Benz-Arena ein.

Am Samstag nun kommt Bayer Leverkusen (15.30 Uhr/Sky) nach Stuttgart. Nach allem, was man von der Mannschaft von Trainer Roger Schmidt bislang gesehen hat, darf man davon ausgehen, dass die Partie, für die bislang 40 000 Karten verkauft wurden, einen anderen Charakter annehmen wird. Die Werkself zelebrierte in den ersten Spielen einen Hochgeschwindigkeitsfußball, der an die besten Zeiten von Borussia Dortmund erinnert. Frühes, aggressives Pressen, schnelles Umschalten – und ab geht die Post. Auch auswärts. Mit ebendiesem Stil rechnet VfB-Trainer Armin Veh auch am Samstag. „Es gefällt mir, wie sie spielen. Die gehen immer volles Risiko“, sagt er.

Es ist kein Geheimnis, dass Veh am liebsten selbst ähnlich offensiv spielen würde. Nur weiß er zu gut, dass er damit dem Champions-League-Teilnehmer wohl ins offene Messer liefe. Also kündigt der 53-Jährige eine weniger berauschende Spielweise an. „Es wird wohl so sein, dass wir zum ersten Mal in dieser Saison zu Hause nicht das Spiel machen werden. Dann stehe ich eben auch mal tief. Man muss sich den Gegebenheiten immer anpassen.“

Flexibilität ist Trumpf. Gut möglich, dass Veh wie beim 2:2 in Dortmund das Zentrum massiv verdichtet. Damals agierte er mit drei Sechsern: Oriol Romeu, Moritz Leitner und Carlos Gruezo. Den verletzten Daniel Didavi könnte Alexandru Maxim ersetzen. Wobei hinter einigen Spielern noch ein Fragezeichen steht. Leitner hat mit leichten Oberschenkelproblemen zu kämpfen, Filip Kostic mit erhöhter Temperatur. Carlos Gruezo kam erst am Donnerstag von seiner Länderspielreise mit Ecuador aus Amerika zurück.

Wer immer am Samstag auflaufen wird: Einen Sonderbewacher für Stefan Kießling, der gegen den VfB die unglaubliche Bilanz von 14 Toren in den vergangenen zwölf Spielen aufweist, wird es nicht geben. Veh will an der Viererkette festhalten. Sein Defensivverbund soll die gesamte Bayer-Offensive an die Kette legen – nicht nur Kießling.