Cacau bewies Nervenstärke am Sonnatg - und stellte sich den Fans in der Cannstatter Kurve Foto: Pressefoto Baumann

Nach dem ersten Gegentor brachen alle Dämme, am Ende war der VfB Stuttgart nur noch ein Torso. Was hilft nach dem 1:4 gegen den FC Augsburg? Cacau ging nach dem Spiel in doe Offensive.

Stuttgart - Cacau ist ein alter Hase, ein Fuchs im Profifußball. So wusste der Stürmer nach dem 1:4 gegen den FC Augsburg, nach dieser „Katastrophe“ (Präsident Bernd Wahler), sofort, was zu tun ist. „Ich bin so lange dabei, ich kenne diese Situationen“, sagte er, „da musst du dich stellen.“ Das mag manch einem schwer fallen, Cacau aber hatte kein Problem damit. „Ich habe mir hier über die Jahre ein gewisses Ansehen erworben“, sagte er, „deshalb hatte ich keine Angst, dass ich angegangen werde.“

Also machte sich die Mannschaft auf sein Geheiß hin geschlossen auf den Weg in die Cannstatter Kurve, zu ihren treuesten Fans. Und tatsächlich, die reagierten mit Bedacht. Verkniffen sich Schimpftiraden, setzten auch nicht vor Wut verzerrte Fratzen auf, wollten nur reden. „Die waren sehr vernünftig. Die wollen nur, dass wir kämpfen. Und damit haben sie ja recht“, sagte Cacau.

Situation gelöst. Auch jetzt war keiner mit dem Spiel und dem Ergebnis zufrieden, aber alle waren besänftigt. Die Spieler waren über ihre Schatten gesprungen, die Fans fühlten sich ernst genommen. Eine kleine Geste mit großer Wirkung. Oder, auf Cacau (32) bezogen: Was ein Routinier doch nicht alles bewirken kann!

Und zwar auf und neben dem Platz. Ob er beim Gang vor die Fans nicht befürchtet habe, ihm würden sich Hunderte Stinkefinger entgegenstrecken? Cacau lächelte nur: „Ich habe schon so viele Stinkefinger in meiner Karriere gesehen, das schreckt mich nicht.“