Der VfB hadert mit der 0:1-Niederlage gegen Gladbach. Foto: Bongarts

Die Rückrunde beginnt für Stuttgart mit einem Rückschlag. Gegen Borussia Mönchengladbach verlor der VfB mit 0:1. Das Tor des Spiels erzielte Herrmann. Hier kommen unsere Noten für die Roten.

Stuttgart - Der Auftakt zur Bundesliga-Rückrunde ist nicht geglückt. Der VfB hat gegen Gladbach eine knappe 0:1-Niederlage einstecken müssen. Das Tor des Spiels erzielte Patrick Herrmann. Die Stuttgarter bleiben damit auch zum fünften Mal in Folge zuhause ohne eigenen Treffer. In der Tabelle rutschen die Mannen mit dem roten Brustring somit vorerst auf dem vorletzten Platz.

Spielzusammenfassung

Wie erwartet sind die Gäste zu Beginn die spielbestimmende Mannschaft. Borussia Mönchengladbach übt in den Anfangsminuten gleich Druck auf die Stuttgarter aus. Nach drei aufeinanderfolgenden Eckbällen für den Europa-League-Teilnehmer kommt Stranzl im Sechzehner an den Ball und zieht aus acht Metern volley ab, doch Ulreich vereitelt (4.).

Fünf Minuten später herrscht wieder Unruhe in der Stuttgarter Hintermannschaft: Johnson schnappt sich die Kugel kurz vor der Straumraumgrenze. Sein Schuss wird abgefälscht und fliegt über Ulreich, aber auch am Gehäuse vorbei.

Offensivszenen von VfB-Seite bleiben danach zunächst Mangelware – zu fehlerbehaftet ist das Spiel der Gastgeber bis dahin. Selten landen die Zuspiele beim eigenen Mann. Auf diese Weise verpassen die Platzherren auch einige Kontermöglichkeiten.

Doch dann ergibt sich eine erste Möglichkeit für die den VfB – wenn auch eher ein Zufallprodukt: Kapitän Gentner versucht vom äußeren rechten Sechzehner ins Zentrum zu flanken. Stranzl will blocken, lenkt das Leder jedoch mit der Fußspitze an die Latte (29.). Von dort aus springt der Ball ins Seitenaus.

In der Folge wird Stuttgart mutiger, findet besser ins Spiel und kommt zu seiner ersten Chance. Schwaab lässt auf rechts einen Gegnerspieler aussteigen, wartet lange und bringt dann die Hereingabe in den Rückraum auf Werner, der zentral aus rund 16 Metern abzieht, doch Sommer kann die Kugel in höchster Not aus der Ecke kratzen und im Nachfassen festhalten (35.) – die letzte nennenswerte Aktion vor der Halbzeitpause.

Die zweiten 45 Minuten beginnen vielversprechend für die Gastgeber. Leitners Eckball von rechts findet im Zentrum den Kopf von Baumgartl. Der Innenverteidiger verlängert wiederum in den Fünferraum, wo Niedermeier einläuft, die Kugel aber über das Gehäuse jagt – was für eine Riesenchance (52.)!

Gladbach ist hingegen etwas einfallslos und nicht mehr so dominant wie in Teilen der ersten Halbzeit. So dauert es bis zur 67. Minute, bis die Fohlen den ersten gefährlichen Angriff der zweiten Hälfte entwickeln: Kruse schickt Hrgota halbrechts in den Strafraum, der den Ball an Ulreich vorbeikriegt, aber nicht mit Baumgartl rechnet. Der 18 Jahre alte Abwehrrecke macht sich lang und klärt ins Toraus.

Kurze Zeit später gerät der VfB in einen Konter der Gladbacher – mit Folgen. Hrgota ist auf der linken Seite allen enteilt, verlädt Niedermeier und passt auf rechts zum heranstürmenden Herrmann, der das Leder mit Vollspann in die Maschen befördert (71.).

Stuttgart hat aber nochmal die Möglichkeit zum Ausgleich. Niedermeier kommt im Strafraum wieder aus kürzester Distanz zum Abschluss, doch er vergibt erneut und knallt die Kugel an die Unterlatte, von wo aus der Ball herausspringt (90.). So gewinnt Borussia Mönchengladbach am Ende knapp mit 1:0.

Stimmen zum Spiel:

Huub Stevens (Trainer, VfB Stuttgart): „Wir haben nicht gleich ins Spiel gefunden, Gladbach war am Anfang deutlich überlegen. Man konnte sehen, dass sie in einer anderen Situation sind. Wir haben uns dann Chancen erarbeitet, nur kriegen wir den Ball nicht ins Tor. Der Gegner kontert uns einmal aus. Und dann ist es ganz schwierig, das Spiel noch zu kippen. Aber es geht weiter. Wir haben noch 16 Spiele und müssen noch enger zusammenrücken.“

Lucien Favre (Trainer, Borussia Mönchengladbach): „Das war ein schweres Stück Arbeit für uns, aber wir haben nicht unverdient gewonnen. Wir haben gut angefangen, später war Stuttgart dann brandgefährlich. Wenn wir das Tor nicht machen, hätten wir auch verlieren können. Es haben nur Details den Ausschlag gegeben.“

Georg Niedermeier (Innenverteidiger, VfB Stuttgart): „Natürlich ärgern mich meine vergebenen Chancen. Aber ich werde jetzt keine Vodoo-Puppe aufstellen, sondern im nächsten Spiel einfach treffen.“

Patrick Herrmann (Mittelfeldspieler, Borussia Mönchengladbach): „Wir haben mehr in das Spiel investiert, deshalb haben wir unterm Strich verdient gewonnen. Auf diesem Sieg lässt sich aufbauen.“