Der VfB Stuttgart muss am Mittwoch beim BVB auf Alexandru Maxim verzichten. Foto: dpa

Wenn der VfB Stuttgart am Mittwoch bei Borussia Dortmund antritt, muss Trainer Armin Veh auf eine ganze Reihe von Offensivspielern verzichten. Nun fällt auch noch Alexandru Maxim aus.

Wenn der VfB Stuttgart am Mittwoch bei Borussia Dortmund antritt, muss Trainer Armin Veh auf eine ganze Reihe von Offensivspielern verzichten. Nun fällt auch noch Alexandru Maxim aus.

Stuttgart - Armin Veh kennt das Problem des VfB Stuttgart. „Wir sind in der Box, das heißt vor’m Tor, einfach nicht gefährlich genug. Das ist auch das, was mir Kopfzerbrechen bereitet“, erklärte der Trainer vor dem Auswärtsspiel bei Vizemeister Borussia Dortmund. Am Mittwochabend muss das Tabellenschlusslicht zudem noch auf Alexandru Maxim verzichten, der wegen einer Grippe ausfällt. Weil Mohammed Abdellaoue und Daniel Ginczek noch im Aufbautraining sind und Vedad Ibisevic sich noch nicht vollständig von seinem Infekt erholt hat, kam Veh kurz vor der Abfahrt gen Westen zu dem Fazit: „Im Sturm habe ich jetzt nicht so die Riesen-Auswahl.“

Neuzugang Filip Kostic muss trotzdem wohl weiter auf sein Startelfdebüt in der Fußball-Bundesliga warten. Im DFB-Pokal gegen Bochum (0:2) durfte er von Beginn spielen, in der Liga reichte es bislang nur zu vier Einwechslungen zwischen der 46. und 79. Minute. Dass sich daran auch gegen Dortmund nichts ändern wird, deutete Veh am Dienstag an. „Wir haben fast keine Offensivspieler mehr. Das ist das, was uns gerade fehlt. Da brauche ich noch was auf der Bank. Das kann auch nicht jeder“, sagte der 53-Jährige. „Es ist doch gut, wenn man jemanden hat, der reinkommt und Frische bringt.“

"Wir haben natürlich eine Chance"

Kraft und Kreativität wird der VfB in Dortmund brauchen, wenn am Ende mehr als der eine Punkt nach den bisherigen vier Spieltagen auf dem Konto sein soll. Denn der BVB ist trotz aller Verletzungssorgen und zwei Niederlagen, zuletzt beim 0:2 gegen Mainz, klar favorisiert. „Ich erwarte schon eine Mannschaft vor 80.000 Zuschauern, die vor allen Dingen auch die Niederlage ausbügeln will und die qualitativ gut ist“, sagte Veh. „Wir sind in diesem Spiel nicht der Favorit“, betonte der Meistertrainer von 2007, glaubt aber offenbar insgeheim trotzdem an das bitter nötige Erfolgserlebnis. „Wir haben natürlich eine Chance, was zu holen, das wäre ein Wahnsinnsbreak. Eine richtig geile Kiste“, meinte er.

Schwierig wird es ohnehin. Vergangene Saison gab es ein 1:6, davor ein 0:0 und das legendäre 4:4. Der bis dato letzte Sieg gelang am 4. Februar 2007 mit 1:0. Trainer damals war Veh, der drei Monate später Meister wurde - längst vergangene Zeiten.

"Ich bin kein eiskalter Engel"

Nach dem Beinahe-Abstieg des VfB in der vergangenen Spielzeit ist die Anfangseuphorie nach Vehs Rückkehr im Sommer inzwischen tiefer Ernüchterung und Wut gewichen. „Ich bin ja ein Gefühlsmensch, ich bin kein eiskalter Engel. Ich spüre natürlich, dass es hier überall unruhig ist. Das tut uns überhaupt nicht gut“, sagte er. „Das haben wir aber auch selbst zu verantworten, wenn du nach vier Spielen einen Punkt hast, das ist einfach viel zu wenig. Da wird es natürlich kritisch. Wir hätten es einfacher haben können, wir hätten es beruhigen können, wenn wir mehr Punkte gemacht hätten.“

Vielleicht gelingt gegen Dortmund ja ein erster Schritt. „So negativ es in vielen Dingen ist, wir müssen versuchen, das auch zu nutzen. Indem wir, wie man so schön sagt, noch enger zusammenrücken. Auch wenn das etwas blöd klingt nach dem vierten Spieltag“, erklärte Veh.