Ein stolzer Fredi Bobic weiß, dass es die letzten vier Spiele für den VfB Stuttgart in sich haben. Foto: dpa

Hat der VfB Stuttgart in Gladbach zwei Punkte verschenkt oder am Ende doch einen gewonnen? Gladbachs Last-Minute-Ausgleich verhindert Stuttgarts Befreiungsschlag. Der VfB muss weiter um den Klassenverbleib bangen.

Hat der VfB Stuttgart in Gladbach zwei Punkte verschenkt oder am Ende doch einen gewonnen? Gladbachs Last-Minute-Ausgleich verhindert Stuttgarts Befreiungsschlag. Der VfB muss weiter um den Klassenverbleib bangen.

Mönchengladbach - Der verschenkte Sieg kann für den VfB Stuttgart noch schwerwiegende Konsequenzen haben. „Wir haben es verpasst, einen großen Schritt im Abstiegskampf zu machen und haben noch einen weiten Weg zum Klassenverbleib vor uns“, sagte Stürmer Martin Harnik nach dem 1:1 bei Borussia Mönchengladbach.

Bis zur 89. Minute hatten die Schwaben durch Daniel Didavis ersten Treffer für den Verein den ersten Auswärtssieg seit fünf Monaten vor Augen, dann verdarb Gladbachs Venezolaner Juan Arango dem VfB die Siegesfeier. „Das ist schon sehr bitter, denn die Jungs mussten in dieser Saison schon so viel einstecken“, sagte Fredi Bobic.

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Der Stuttgarter Sportchef weiß, was auf sein Team im Endspurt um den Klassenverbleib zukommt. „Die Situation ist immer noch heiß“, sagte Bobic. Schalke und Wolfsburg zu Hause, Hannover und Bayern auswärts, so lautet das Restprogramm des Tabellen-15., der nur einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz und drei Punkte auf den letzten Platz hat. Da war natürlich auch Trainer Huub Stevens enttäuscht.

„Ärgerlich ist vor allem, dass wir unsere Chancen nicht genutzt haben“, befand der Stuttgarter Coach, dem es in wenigen Wochen gelungen ist, die Mannschaft zu stabilisieren. Unmittelbar vor dem Ausgleich hatte Ibrahima Traoré noch Pech mit einem Lattentreffer.

Gladbach darf sich über das Unentschieden nicht beklagen

Auch Bobic lobte die gute Leistung des Teams um Didavi, der in der Bundesliga letztmals vor fast zwei Jahren getroffen hatte. „Wir können stolz sein, wie wir die Gladbacher hier bespielt haben“, meinte er. Stevens erinnerte an die schwierigen Phasen in dieser Spielzeit. „Man muss verstehen, in welcher Situation die Spieler sind. Aber sie haben bravourös gekämpft. Das ist das Wichtigste in unserer Situation“, sagte der Niederländer. Schließlich sei Mönchengladbach auch eine Top-Five-Mannschaft, davor müsse man auch mal Respekt haben, so Stevens.

Trotz des vergebenen Befreiungsschlages und allem des Ärgers über das späte Gegentor kann die gute Leistung auch Selbstvertrauen fördern. Möglicherweise fehlen die beiden verschenkten Punkte am Ende oder es ist wie der gute Torhüter Sven Ulreich meinte: „Das Unentschieden ist ärgerlich. Dennoch kann dieser Punkt noch wichtig sein.“

Die Gladbacher hingegen durften sich über das Remis nicht beklagen. Vor allem Arango, dessen möglicher Verbleib über die Saison weiterhin ein Thema ist, hat mit seinem achten Saisontreffer seine Wichtigkeit für das Team unterstrichen. Für die Champions-League-Qualifikation wird es in dieser Spielzeit wohl nicht reichen, ein Europa-League-Startplatz hingegen ist machbar. Dafür muss die Elf von Lucien Favre allerdings auf der Zielgeraden noch mal zulegen.

„Wir müssen alle noch eine Schippe drauflegen. Wir haben noch drei Auswärtsspiele“, sagte Borussias Nationalspieler Max Kruse. Dabei haben es die Gladbacher fast selbst in der Hand, denn drei der vier restlichen Gegner sind unmittelbare Konkurrenten ums internationale Geschäft. „Das ist ein hartes Programm. Aber immerhin stehen wir heute nicht mit leeren Händen da“, meinte Kapitän Tony Jantschke.