Bei der ehemaligen Honigfabrik sehen Experten Potenzial für seniorengerechte Einrichtungen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Experten iformieren über Entwicklungskonzepte

Unterreichenbach. Große Zustimmung hat im Unterreichenbacher Gemeinderat die von den beiden Vertretern der Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg), Michael Frank und Hannes Munk, vorgestellte Entwicklungskonzeption für die Gemeinde Unterreichenbach gefunden.

Auch wenn die beiden nach den im März und Oktober mit den Gemeinderäten und Bürgern veranstalteten Informationsterminen noch keinen Abschlussbericht vorlegen konnten, so führten die Experten für Stadtentwicklungskonzepte den Ratsmitgliedern doch deutlich vor Augen, dass es in Unterreichenbach ein gutes Potenzial für die innerörtliche Entwicklung gibt. Einziges Problem: Die für den Prozess erforderlichen Grundstücke sind allesamt in Privatbesitz.

Bürgermeister Carsten Lachenauer sowie die Steg-Vertreter wollen aber im Dialog mit den Grundstückseignern abklopfen, ob diese bereit sind, die Entwicklung der Kommune durch die Einbringung der ihnen gehörenden Flächen zu befördern.

2165 Einwohner

Für Munk und Frank steht außer Frage, dass es insbesondere beim Thema Wohnbau noch Luft gibt, Wohnraum – nicht zuletzt in kleineren Einheiten für ältere Bürger – in Zukunft gefragt sein wird. Denn rund 70 Prozent der in Unterreichenbach bestehenden Wohnungen haben vier und mehr Räume. Entgegen vielen anderen Kommunen könne man in Unterreichenbach mit einem weiteren Anstieg der Einwohnerzahl rechnen. In anderthalb Jahrzehnten ist für den Ort mit dem Kernort Unterreichenbach sowie den beiden Teilorten Kapfenhardt und Dennjächt eine Bevölkerungszahl von 2165 Einwohnern prognostiziert.

Seit Anfang des Jahres ist die Steg dabei, in einem Planung- und Dialogkonzept die Entwicklungspotenziale auszuloten.

Vorrangig hat die Steg dabei die Potenziale im Kernort untersucht, denn auch in Kapfenhardt und Dennjächt besitzt die Kommune keine eigenen Grundstücke, zudem sind die beiden Teilorte in erster Linie naturnahe Wohnorte. In Kapfenhardt gebe es noch Freiflächen für Bebauungen in einer Größenordnung von rund drei Hektar, in Dennjächt ist das Volumen deutlich geringer. Im Kernort liegt das Flächenpotenzial in etwa bei 1,9 Hektar.

Insbesondere neuer Wohnraum – so das Ergebnis des Konzepts – könnte in Unterreichenbach geschaffen werden. Dies vorrangig in drei Gebieten: beim ehemaligen Sägewerk am Reichenbach, im Quartier "Im Thann" sowie im Oberdorf. Obwohl es in Unterreichenbach keine echte Ortsmitte gebe, könne man diese Gebiete über den Ortspark miteinander vernetzen. Dieser sei ein verbindendes Element, so die Planer, das bei den künftigen Überlegungen berücksichtigt werden sollte.

Auch bei der ehemaligen Honigfabrik sehen die Experten für Stadtentwicklung Potenzial, hier könnten nach ihrer Einschätzung – und nach den Vorstellungen von Bürgern und Gemeinderat – insbesondere seniorengerechte Wohnformen entstehen. Das Gebiet rund um den Bahnhof sollte künftig in Betrachtungen einbezogen werden.