Carsten Lachenauer ist in Brasilien für die Bürgermeister am Ball. Foto: Schwarzwälder-Bote

Unterreichenbachs Rathauschef Carsten Lachenauer reist zur WM

Enzkreis/Unterreichenbach. Carsten Lachenauer weiß, wie man mit einem Fußball umgeht. Bei einem Spiel im Rahmenprogramm der Kids-WM zog Lachenauer die Fäden in einer Bürgermeister-Mannschaft, die das gegnerische Team mit 5:0 vom Platz fegte. Kein Wunder: Der Mann darf seine Kick-Schuhe schließlich ganz offiziell für Deutschland schnüren – als Mitglied der Bürgermeister-Nationalelf. In dieser Rolle erlebt Lachenauer nun seine zweite Weltmeisterschaft. Am 27. Juni fliegen 14 Spieler dieser Mannschaft nach Rio de Janeiro – mitten ins WM-Treiben in Brasilien.

Die Vorfreude bei Lachenauer ist groß. Zumal er dieses Mal Frau Alexandra als Begleiterin an seiner Seite hat. Die Mission der Bürgermeister hat dabei natürlich viel mit Fußball zu tun – und ist doch anders als vor Fußball-Europameisterschaften weniger sportlich als sozial geprägt. Während die Rathauschefs der europäischen Staaten – 14 Nationalmannschaften gibt es laut Lachenauer derzeit – vor einer EM eigene Turniere ausspielen, ist das bei einer WM nicht möglich. Schon in Südafrika 2010 wurde vor allem gekickt, um Spenden für eine Einrichtung in einem Township Pretorias einzuspielen, die sich um aidskranke Kinder kümmert. In Südamerika haben die Bürgermeister ein Projekt im Blick, das von brasilianischen Profischiedsrichtern gestartet wurde, um Kinder aus den armen Favelas mit Fußball von der Straße weg zu bekommen.

"Viertelfinale ein deutsches Spiel"

Schon im Vorfeld, so Lachenauer, hätten die Kollegen Geld gesammelt. Über unterstützenswerte Projekte informieren sich die Rathauschefs bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), zu der sie gute Verbindungen gewonnen haben.

Auch der frühere Star-Schiedsrichter Walter Eschweiler kann Tipps geben und Kontakte vermitteln. So kam auch der bislang einzig fixe sportliche Termin zustande: In einem Jugendfußballcamp in einem Armenviertel werden die Bürgermeister gegen Kinder aus der Favela und ihre Betreuer spielen. Vorgesehen sind weitere Spiele gegen Medienvertreter von ARD und ZDF – in Südafrika 2010 schlugen die Verwaltungschefs deutsche und englische Pressevertreter mit 2:0 – und gegen eine Auswahl der Stadtverwaltung von Rio.

Fußball geguckt wird natürlich auch. Die Bürgermeister haben Karten für ein Achtelfinale in Rio de Janeiro und für ein Viertelfinalspiel dort. "Und das wird ein deutsches Spiel sein, da bin ich mir ganz sicher", sagt Lachenauer. Er ist optimistisch für Lahm, Schweinsteiger und Co. Und wie gesagt: Mit Fußball kennt sich der Mann gut aus.