Gemeinsam eröffneten (von links) Carsten Lachenauer, Reinhold Rau, Matthias Schneider, Christina Lennhof, Susanne Weiß und Stefan Mönch eine Ausstellung zur Entstehungsgeschichte des Ringhotels "Mönchs Waldhotel". Foto: Fisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Seit 55 Jahren ein Leuchtturm in der Region

Von Andrea Fisel

Geschichten und Geschichtliches über die Jahrhunderte alte "Obere Mühle" bis hin zum ansehnlichen Vier-Sterne-Betrieb "Ringhotel Mönchs Waldhotel" könnte das Kapfenhardter Tal wahrscheinlich genügend erzählen.

Unterreichenbach-Kapfenhardt. Vor ziemlich genau 55 Jahren feierten Ruth und Walter Mönch die Eröffnung der "Kapfenhardter Mühle" als Waldgasthof und Pension, informierte Hoteldirektor Matthias Schneider bei der Eröffnung der Ausstellung "Vom Waldgasthof zum traditionsreichen Hotel" in dem weit über die Region hinaus bekannten Tagungs- und Feriendomizil. Von Anfang an war die Historie dieses Hauses untrennbar verbunden mit der Geschichte der Umgebung.

"In der Zeit um 1050 beginnt die Geschichte im Kapfenhardter Tal mit der Gründung der ersten Waldhufendörfer, einhergehend mit der Entstehung der ersten Mühlen", schildert Stefan Mönch in seinem geschichtlichen Rückblick. Als Inhaber und Geschäftsführer des familiengeführten Traditionshauses ließ er die bewegte Vergangenheit der ehemaligen Mühle und somit auch seiner Vorfahren Revue passieren.

"Im Jahre 1522 wurde die obere Mühle zum ersten Mal urkundlich erwähnt, 1693 taucht erstmals in diesem Zusammenhang der Familienname ›Mönch‹ auf", sagte Mönch. Die ursprüngliche, heute von seiner Cousine in zwölfter Generation betriebene Mühle befinde sich noch heute in unmittelbarer Nachbarschaft, das erste, im Jahre 1950 in Fachwerkbauweise errichtete Gästehaus ebenfalls. 1961 sei Gastronomie und Hotellerie vom Mühlenbetrieb getrennt worden.

Menschen stehen im Mittelpunkt

Mit der Ausstellung möchte der gelernte Koch und Betriebswirt insbesondere die Arbeit seiner Eltern Ruth und Walter Mönch würdigen. Dass er hier heute stehe, sei sicherlich nicht sein Verdienst, versicherte Mönch und fügte nachdrücklich hinzu: "Die Ehre gebührt meinen Eltern und allen, die zusammen mit ihnen gearbeitet haben." Im Mittelpunkt seien hier immer die Menschen gestanden.

Von diesen Menschen, die als Gäste im Haus verweilten, zeugt die Tafel "Gästebuch" der Ausstellung. Da tauchen Namen wie Horst Lichter und Reinhold Messner. Sven Ottke und Ulli Wegner, Rolf Zuckowski und Curd Jürgens auf; in jüngster Vergangenheit weilte auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann hier.

Die Tafel "Schlagzeilen" erinnert daran, "was über uns geschrieben wurde". Weitere Schaubilder dokumentieren Veränderungen, Forstschritte oder unterschiedliche Ansprüche hinsichtlich Werbung und Marketing, Hotelentwicklung oder Essen und Trinken von den Anfängen bis heute.

Einig waren sich Unterreichenbachs Bürgermeister Carsten Lachenauer, Susanne Weiß, Geschäftsführerin der Hotelkooperation "Ringhotel" sowie Reinhold Rau, Dezernatsleiter Land- und Forstwirtschaft, Verbraucherschutz im Landratsamt Calw: Für das "Mönchs Waldhotel" sei Heimat mehr als nur Ort oder Herkunft: Heimat stehe hier für die Beziehung zwischen Mensch und Raum, für Charakter und Identität des Hauses und für das Gefühl, mit der Umgebung verwurzelt zu sein. Die Wirtschaftskraft der Region beruhe auf den mittelständischen Betrieben. Betriebe seien Leuchttürme in der Region, so die Redner.