Bürgermeister Andreas Braun (rechts) und das Restaurationsteam sind auf die funktionierende Mini-Säge sichtlich stolz. Foto: Graf Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Behlishofsäge im Maßstab 1:17 im Unterkirnacher Rathaus zu sehen

Von Gerhard Graf

Im Rathaus gibt es zurzeit ein besonderes Ausstellungsstück zu bestaunen. Dem Verein für Heimat- und Orchestriongeschichte ist es gelungen, wenigstens das Modell der historischen Behlishofsäge im Maßstab 1:17 nach Unterkirnach zu holen.

Unterkirnach. Das Original der kleinen Unterkirnacher Säge stand seit mindestens 1766 in Unterkirnach und stammt vom Behlishof, der sich ganz in der Nähe der örtlichen Kirche befindet. In den Jahren 1981/1982 wurde die Säge abgebaut und mit enormem Aufwand in Neuhausen ob Eck wiedererrichtet.

Der letzte Eigentümer war der im Jahre 1907 geborene Otto Beha. Bis 1952 betrieb er die Säge mit Wasserkraft, dann mit einem Elektromotor, der eine Nennleistung von 15 Kilowatt erreichte. 1979 wurde der Sägebetrieb eingestellt. Die Gemeinde Unterkirnach erwarb die Säge bereits 1977 von Beha, um die Voraussetzungen für eine neue Straßenbaumaßnahme zu schaffen. Durch Vermittlung des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg gelangte sie in den Besitz des Freilichtmuseums Neuhausen.

Hans Stern, der einstige Schmied aus Villingen hatte die Behlishofsäge in jahrelanger Arbeit detailliert nachgebaut. Nach seinem Tod schenkten seine Frau und die Tochter die Miniatursäge dem Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck. Dort stand das Modell, bis es dem Verein für Heimat- und Orchestriongeschichte gelang, die Miniaturausgabe in die ursprüngliche Heimat zurückzuholen. Hier wird das Modell nun drei Jahre lang ausgestellt.

Bis es jedoch so weit war, hatte das Restaurationsteam um Hugo Weißer, Roland Dufner, Johann Storz und Manfred Ragg alle Hände voll zu tun. Jetzt kann die kleine Säge durch einen Tastendruck in Betrieb gesetzt werden und ist somit voll funktionsfähig. Wolfgang Armbruster vom Verein für Heimat- und Orchestriongeschichte war auch sichtlich stolz auf sein Mitstreiter Team. "Wir haben ungefähr 100 Arbeitsstunden investiert, um das Gerät in diesen Zustand zu bringen", so Armbruster.

Das Modell kann während der Öffnungszeiten des Rathauses im Eingangsbereich angeschaut werden. Um das Original zu sehen, muss man allerdings nach Neuhausen ob Eck fahren. Der Verein hat dazu eine Sonderführung organisiert und bietet eine Busfahrt am 9. Juli um 11.30 Uhr zur Original-Behlihofsäge an. Anmeldungen nimmt Roland Dufner entgegen.