Foto: Bartler-Team

66 Gruppen sorgen für farbenprächtigen Lindwurm in Unterkirnach. Regen kann Stimmung nichts anhaben.

Unterkirnach - "Ja mei, es regnet", sagten sich die Besucher, die zum 7. Narrentreffen der Schwarzwälder Narrenvereinigung am Sonntag nach Unterkirnach strömten und klappten die Kragen hoch.

Auf der Tribüne hatten sich die Ehrengäste, unter ihnen Landrat Sven Hinterseh, Karl Rombach, das Präsidium der Narrenvereinigung und Bürgermeister Andreas Braun mit vielen Zunftmeistern eingefunden. Hier war es trocken, das hob die Stimmung. Aber die vielen tausend Zuschauer ließen sich nicht lumpen und waren guter Dinge.

Annerose Schwarz und Alfons Romey vom Präsidium machten die Ansage und regten am Straßenrand schon mal zur Laola-Welle an. Einige Würdenträger der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet hatten sich bei Maria Tann über die Grenze geschmuggelt, sie wollten auch mal eine richtige Fasnet sehen. Der Umzug, der sich länger als zwei Stunden durch Unterkirnach bewegte, war vom Feinsten: Alle Zünfte der Narrenvereinigung und noch befreundete Zünfte gaben sich die Ehre, und die beiden Ansager hatten gut zu tun, alle bestens zu erklären.

Den Auftakt machte der Unterkirnacher Fanfarenzug, gefolgt von den Zinkenräten und den Kieschtöck, die in Formation beeindruckten. Viele Musikkapellen sorgten für eine super Stimmung, egal, ob es der Musikverein Immerfroh in Pink, der Musikverein Rötenbach oder der Fanfarenzug der Glonki Gilde Villingen war. Die Hexen, farbenfroh wie immer, mit viel Unsinn im Kopf, erkannten blitzschnell, wo hübsche Mädchen standen, dann hieß es: In den Dampfwagen, oder im Leiterwagen mitschleppen, über die Schulter werfen und andere Varianten. Da half auch kein Gejammer. Die Teufel der Villinger Hexen hatten gut zu tun. Das Hexenvolk hatte es an den Ohren, setzte sich nicht hin, gab Widerworte und musste zur Räson gebracht werden. Und wenn sich dann noch zwei Teufel bekämpfen, kommt Freude bei den Zuschauern auf, denn solange das Hexenvolk streitet, sind die Zuschauer aus dem Schneider.

Die Blindschießer hatten mal wieder nicht getroffen, was die mittrabende Wildsau bewies. Die Narrenzunft Krähenloch aus Gutmadingen flatterte still und leise vorbei, die Reetiwölfe aus Hausen vor Wald machten einen auf freundlich und die Nichthuldiger und Kirchenmäus aus Biesingen hatten sich kräftig vermehrt. Die Narrenzunft Brigachtal marschierte mit Strohmänner, Strohhansel und Garde vorbei und am Schluss kamen die Schönsten, das waren die Südstadt-Clowns aus Villingen.

66 Zünfte sorgten für einen prächtigen Umzug und strömten nach dem Umzug in das Narrendorf sowie in die Sporthalle, um sich zu stärken und einen oder zwei Schluck zu gönnen. Wer per Shuttle-Bus gekommen war, durfte sich ruhig ein paar Gläschen gönnen, so macht Fasnet Spaß.