Funke springt beim Musikerball auf das Publikum über / Schwäbischer Tequila für den Bürgermeister / Tänzerische Reise an den Südpol

Von Ulrich Schlenker

Unterkirnach. Mit witzigen Sketchen, tierisch schönen Kostümen und fetziger Musik entfachte der Musikverein bei seinem Ball ein Feuer der Fastnachtsfreude.

Der Funke sprang zum Publikum. Es feierte außer Rand und Band vor Glückseligkeit einen bunten Fastnachtsabend. Unter dem Motto "Einfach tierisch" standen die farbenfrohen Tänze, die Melitta Richardi, Verena Richardi und Armin Weißer zusammengestellt hatten.

Mit einer tänzerischen Reise an den Südpol starteten die Jüngsten den bunten Reigen in schwarz-weißen Pinguinkostümen. Begleitet von den rhythmischen Schritten ihrer Mittänzerinnen blickten die Jungen aus der Jugendkapelle in einer akrobatisch gebildeten Pyramide in die Welt des Wunderlands.

Schillernd bunt wie ein Pfau präsentierten sich die sieben federgeschmückten Mädchen in der von Michaela Moser einstudierten Aufführung. Zurück in die stämmigere heimische Tierwelt von schwarz-weiß gefleckten Kühen führte das Männerballett.

Als Rapper Bauschido schaute Christian Bausch in seinem Sprechgesang mit verklärtem Blick durch die Sonnenbrille auf die heimischen Äcker und Weiden. Auch in den komödiantischen Sketchen der Jugend ging es um die Tierwelt. Der Hund müsse knapp daneben gebissen haben, erklärte der als Notfall eingelieferte Patient die fehlende Wunde. Dass die Ziege mangels Bock nicht zur Party wollte, fand die schwermütige Schnecke erst mit Verzögerung witzig. Das den Witz erzählende Schwein machte sich so auf der Weihnachtsfeier der Tiere selbst zum Weihnachtsbraten.

Die teils deftigen Kalauer des als langjährige Ehefrau Brunhilde auftretenden Jürgen Duffner rankten um das Liebesleben und das Aussehen von Frauen. Gemeinsam mit seinem Partner Armin Weißer lockte der Moderator auch das Publikum auf die Bühne. Bei einem Quiz um das Erraten von Tieren mit einer abschließenden Tierluftballonsuche im Publikum setzte sich das Dreier-Team der Zunft vor den Hexen, dem Fußballclub und gemischten Gruppe der Alternative für Unterkirnach durch.

In dem von Klaus Harter mit Wortfallen gespickten Badnerlied zeigte sich Bürgermeister Andreas Braun beim Erkennen fehlerhafter Passagen sattelfest. Trotzdem kam der Schwabe nicht umhin, den von den Musikernarren erfundenen schwäbischen Tequila in Form eines Kirschwassers und einer mit Senf belegten Schwarzwurstscheibe gleich dreifach zu verkosten. Die fetzige Partymusik animierte das Publikum in der gut gefüllten Schlossberghalle zum Mitfeiern. Der Musikverein sorgte mit kräftigen Tönen für ausgelassene Schunkelrunden.

Als nach dem zweieinhalbstündigen Programm die Peterzeller Guggenmusik Bloos-Arsch mit ohrenbetörenden schrägen Tönen die Stimmung auf den Höhepunkt trieb, kannte das Narrenvolk keine Grenzen mehr. Zwischen und auf den Bänken wurde gehüpft, gesungen und geklatscht, was das Zeug hielt.